Bruderliebe und Schwesternzwist
Der unsterbliche Pollux hatte zugunsten Castors auf Telaire verzichtet. Nun ist sein Bruder im Kampf gestorben. Pollux sieht eine neue Chance. Doch Telaire missbraucht ihn für ihre eigenen Interessen. Pollux will selbstlos seine Unsterblichkeit aufs Spiel setzen, um Castor aus der Unterwelt zu befreien. Phébé, die Pollux liebt, will ihn davon abbringen. Doch dann würde sie ihn ohnehin an ihre Schwester Telaire verlieren.
Jean-Philippe Rameau hat erst mit 50 Jahren begonnen, für die Bühne zu komponieren, nach einer beachtlichen Karriere als Organist und Verfasser wichtiger musiktheoretischer Schriften. "Castor et Pollux", die Geschichte um das antike Brüderpaar, ist nach "Les Indes galantes" und "Hippolyte et Aricie" seine dritte von insgesamt über zwanzig Opern. Der ersten Fassung, 1737 in Paris uraufgeführt, war kein anhaltender Erfolg beschieden. Erst die revidierte Fassung von 1754, mit der Rameau - inzwischen 70jährig - all seine kompositorische Erfahrung, seine musikästhetischen Neuerungen praktisch manifestierte, wurde begeistert gefeiert und bis 1785 etwa 250mal gespielt.
Seit fast zwanzig Jahren ist Pierre Audi Direktor der Nederlandse Opera. Neben der Pflege des klassischen Repertoires hat er immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt mit Raritäten des Musiktheaters aus Barocker Zeit. Zu Beginn der Saison war ein vierteiliger Monteverdi-Zyklus zu erleben. Und im Januar inszenierte Audi selbst Jean-Philippe Rameaus "Castor et Pollux" unter der musikalischen Leitung von Christophe Rousset. Der profunde Kenner alter Musik entschied sich für die spätere zweiten Fassung, bei der das Thema Bruderliebe besonders stark zum Tragen kommt und aktuell politische Zeitbezüge völlig ausgeklammert.
Euroradio Opernsaison 2007/08
Het Muziektheater Amsterdam
Aufzeichnung vom 19.1.2008
Jean-Philippe Rameau
”Castor et Pollux”, Tragédie lyrique in 1 Prolog und 5 Akten
Libretto: Pierre-Joseph Bernard
Anna Maria Panzarella - Télaire
Veronique Gens - Phébé
Finnur Bjarnasson - Castor
Henk Neven - Pollux
Nicolas Testé - Jupiter
Chor der Nederlandse Opera Amsterdam
Les Talens Lyriques
Leitung: Christophe Rousset
nach dem 2. Akt ca. 20:05 Uhr Nachrichten
Seit fast zwanzig Jahren ist Pierre Audi Direktor der Nederlandse Opera. Neben der Pflege des klassischen Repertoires hat er immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt mit Raritäten des Musiktheaters aus Barocker Zeit. Zu Beginn der Saison war ein vierteiliger Monteverdi-Zyklus zu erleben. Und im Januar inszenierte Audi selbst Jean-Philippe Rameaus "Castor et Pollux" unter der musikalischen Leitung von Christophe Rousset. Der profunde Kenner alter Musik entschied sich für die spätere zweiten Fassung, bei der das Thema Bruderliebe besonders stark zum Tragen kommt und aktuell politische Zeitbezüge völlig ausgeklammert.
Euroradio Opernsaison 2007/08
Het Muziektheater Amsterdam
Aufzeichnung vom 19.1.2008
Jean-Philippe Rameau
”Castor et Pollux”, Tragédie lyrique in 1 Prolog und 5 Akten
Libretto: Pierre-Joseph Bernard
Anna Maria Panzarella - Télaire
Veronique Gens - Phébé
Finnur Bjarnasson - Castor
Henk Neven - Pollux
Nicolas Testé - Jupiter
Chor der Nederlandse Opera Amsterdam
Les Talens Lyriques
Leitung: Christophe Rousset
nach dem 2. Akt ca. 20:05 Uhr Nachrichten