Darüber diskutieren:
Zoltán Kiszelly, ungarischer Politologe und Berater des Sprechers der ungarischen Regierung, Dozent an der der János-Kodolányi-Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Jule Könneke, Masterstudentin der Politikwissenschaften, Programmkoordinatorin beim unabhängigen jungen Think-Tank Polis 180
Thomas Mayer, Brüssel-Korrespondent der österreichischen Tageszeitung "Der Standard"
Daniel Brössler, Brüssel-Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung"
Der EU den Puls gefühlt
Es hätte alles noch viel schlimmer kommen können. Am Ende des Jahres geht es der EU besser als manch einer Anfang 2017 gedacht hätte. Stimmung und Lage sind nicht schlecht – trotz oder wegen des Ausgangs mehrerer richtungsweisender nationaler Wahlen in wichtigen Mitgliedsländern.
Zudem sind die 27 Mitgliedsstaaten sowohl bei der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit als auch bei der Scheidung von Großbritannien jeweils eine entscheidende Runde weitergekommen. Was keineswegs heißt, dass es nicht einige große Baustellen gibt, die auch im neuen Jahr erneut erhebliche Sprengkraft entwickeln können:
Die Reform der Eurozone muss vorangetrieben werden. Das Thema Flüchtlingsverteilung ist ebenso wenig vom Tisch wie die Auseinandersetzung mit der polnischen Regierung, die zum Jahresausklang eine neue Eskalationsstufe erreicht hat. Noch ist der Brexit nicht ausverhandelt. Und bei alldem gibt es in Berlin weiter nur eine geschäftsführende Regierung.