"Hier gibt es keine Nachfrage nach rechter Literatur"
Seethaler, Kehlmann oder Hein - das sind die Verkaufsschlager in Klaus Kowalkes Buchladen. Rechte Autoren wie Sarrazin würden bei ihm nicht nachgefragt, sagt der Buchhändler. Chemnitz sei eigentlich eine "freundliche und weltoffene" Stadt.
Klaus Kowalke ist Inhaber der Chemnitzer Stadtteilbuchhandlung "Lessing und Kompanie". Seine Kundschaft nimmt er nach dem Vorfall der Messerstecherei und den anschließenden Demonstrationen als verunsichert wahr. So etwas habe noch keiner erlebt.
"Man fühlt sich tatsächlich nicht mehr sicher", so Kowalke. In den vergangen Tagen habe "blanke Angst" geherrscht.
Sein Geld verdient der Chemnitzer Buchhändler mit Schriftstellern wie Robert Seethaler, Daniel Kehlmann, Natascha Wodin, Isabel Allende und Christoph Hein. Obwohl er auch eine große Bandbreite an Sachbüchern zu den Themen Demokratie, Rechtspopulismus und Flüchtlingen hat, stellt er fest, dass diese wenig nachgefragt werden. Bei der Tagespolitik würden die Kunden offenbar eher auf die aktuelle Presse zurückgreifen.
Thilo Sarrazin nicht in der Auslage
Eine Nachfrage nach rechter Literatur gebe es nicht. "Selbst Thilo Sarrazin brauche ich gar nicht hinlegen, weil ich wahrscheinlich drauf sitzen bleibe", so der Buchhändler Kowalke, der 2015 mit dem deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet wurde.