Self-Publishing als Talentschmiede
Unternehmer-Autoren bringen Verlage durchaus ins Schwitzen, sagt Michael Döschner, der als Verlagsleiter für Elektronisches Publizieren beim Droemer Knaur Verlag die E-Book-Sparte ausgebaut hat.
"Wir nennen sie inzwischen Unternehmer-Autoren, die im Monat auch locker 30.000 Exemplare verkaufen von ihren E-Books", erklärte Döschner. Es handele sich um Autoren, die mit großer Professionalität jeden Aspekt ihres E-Books wie ein Unternehmer selbst in die Hand nehmen, sei es Marketing, Vertrieb, Lektorat oder der Cover-Gestaltung.
Chance im Kontakt mit der Community
Der Verlag nutze E-Books auch dafür, neue Talente zu entdecken, sagte der digitale Verlagsleiter. Dafür habe man bestimmte Indikatoren entwickelt. Relevant werde ein Autor, wenn er im Monat so etwa 1000 Euro Erlös erziele. "Eigentlich ist Self-Publishing ja für alle Autoren interessant, die auch einfach mal erste Schritte gehen wollen", sagte Döschner. Bei Droemer sei die "neo-books"-Platttform 2010 zunächst als reine Aquise-Plattform entstanden, um die rund 3000 unaufgefordert eingesandten Manuskripte an die Community abzugeben. "Hier ist die Chance auf einer öffentlichen Plattform mit realen Verkäufen als Autor erste Schritte zu gehen und Aufmerksamkeit zu erzeugen, die ihm sonst beim klassischen Einreichen des Manuskripts nicht ermöglicht war."