Es ging vor allem um den Blick nach Mitteleuropa
Russische Autoren sind auf der größten ukrainischen Buchmesse in Lemberg nicht vertreten, sagt der Journalist Martin Sander. Der Konflikt mit dem Großen Nachbar im Osten sei auch in der Westukraine spürbar.
"Russische Literatur aus Russland gibt es dort gar nicht", sagte der Journalist Martin Sander im Deutschlandradio Kultur über seinen Besuch auf der Buchmesse in Lemberg.
Es seien zwar einige Autoren eingeladen worden, aber sie seien nicht gekommen. Vermutlich liege das daran, dass russische Organisationen die Reise hätten bezahlen müssen. "Das halte ich auch für eine glaubwürdige Erklärung", sagte Sander. In der Vergangenheit sei das anders gewesen und russische Autoren seien durchaus zu Gast in Lemberg gewesen.
Da die Ukraine mehrsprachig sei, hätten aber natürlich russischsprachige Autoren aus der Ukraine teilgenommen. Sander berichtete zudem, dass es auf mehreren Diskussionsveranstaltungen aus dem Publikum heraus, anti-russische Äußerungen gegeben habe, nicht aber von den Podiumsteilnehmern.
Vor allem EU-Länder vertreten
Die Messe in Lemberg sei mit 27 Teilnehmerländern vor allem aus der EU sehr stark nach Westen ausgerichtet, sagte Sander. "Das spiegelt sich auch ein wenig in den Debatten wieder, es geht um Mitteleuropa , es geht um Europa und es gibt da zahlreiche Themen und Kooperationen."
(gem)