Am Mittwochabend wurde die Leipziger Buchmesse 2015 offiziell mit einem Festakt im Gewandhaus eröffnet. Zum Auftakt spielte das Gewandhausorchester ein Stück aus der Oper von Richard Wagner "Die Meistersinger von Nürnberg", berichtet unser Korrespondent Thorsten Jantschek aus Leipzig. Darauf folgten die Reden zum Schwerpunkt der Buchmesse: Israel. "Dass ausgerechnet Wagner zum Einstieg gespielt wurde, und dass das nicht zu irgendwelchen Verwerfungen geführt hat, ist ein Teil dessen, dass diese Beziehungen zwischen Deutschland und Israel ganz normal geworden sind – wir feiern ja gerade 50 Jahre der Aufnahme diplomatischer Beziehungen", so Jantschek.

Während des Festakts wurde der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung an den rumänischen Autor Mircea Cărtărescu für seine Romantrilogie "Orbitor" verliehen. Bei der Preisverleihung habe er gesagt, "er sei nicht der Osteuropäer, der Rumäne vom Dienst hier, sondern er sei durchdrungen von der Kraft der europäischen Literatur. Und er stand dann plötzlich da mit einem großen Selbstbewusstsein bei aller Bescheidenheit", so Jantschek.

Die Debatte zwischen Chaim Noll und Monika Maron, in der es um Stasi-Vorwürfe Nolls gegen Maron in seinen Erinnerungen geht, habe bislang auf der Messe allerdings noch keine Rolle gespielt. Das Buch darf aktuell nicht ausgeliefert werden. Allerdings habe Nolls Verlag, der Verbrecher-Verlag, dazu einen kleinen Eklat produziert, berichtet Jantschek. Der Verlag habe gefordert, man solle die Druckfahne, die vorab verschickt wurde, vernichten. Das heize natürlich eher das Interesse an.

Am Nachmittag steht dann die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse auf der Tagesordnung.