"Buddenbrooks" auf der Bühne
Eine Bühnenfassung der "Buddenbrooks" hat am Samstag am Hamburger Thalia Theater Premiere. Verfasst wurde die Theatervorlage von John von Düffel, Jahrgang 1966, der mit Romanen wie "Vom Wasser" bekannt wurde. Für die Geschichte um den Niedergang einer Lübecker Kaufmannsfamilie wurde Thomas Mann 1929 der Literaturnobelpreis verliehen.
Bei der Umsetzung des voluminösen Romans habe er sich auf die Buddenbrook-Geschwister Tony, Thomas und Christian Buddenbrook konzentriert, sagte von Düffel gegenüber Deutschlandradio Kultur. Dabei habe er den Roman nicht "auserzählen" wollen. Anders als im Buch erschlössen sich einzelne Szenen über ein Bild, das sich auf der Bühne darstellen ließe.
Deutschlandradio Kultur sprach mit John von Düffel über das Stück "Die Buddenbrooks". Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:
von Düffel: Es ist sicher in gewisser Weise unmöglich, den Roman in Vollständigkeit und in Gänze auf die Bühne zu bringen, aber man kann natürlich einen speziellen Kern, einen speziellen Blick auf den Roman auf die Bühne bringen. Und dieser Blick setzt bei uns an mit der Generation von den Buddenbrook-Geschwistern von Tony, Thomas und Christian Buddenbrook. Diese drei Figuren haben wir ins Zentrum gestellt, deren Geschichte erzählen wir. Ich glaube, dass wir damit auch die Geschichte der Gesamtfamilie erzählen.
Müller: Wie bekommen Sie diesen spezifischen - lakonischen, manchmal sogar an Zynismus grenzenden – Mannschen Tonfall auf die Bühne?
von Düffel: Wir verändern an Thomas Manns Sprache kaum etwas. Das, was wir geleistet haben bei der Fassung, ist letztlich eine Art Verdichtung, eine Komprimierung und ein Fokus auf das szenisch Erzählbare in dem Roman. Aber wir haben an der Sprache von Thomas Mann nicht gedreht, sondern es ist Originalton Thomas Mann. Wir folgen seiner Welt der Worte auch in ihren Umdrehungen. Und es gibt dabei auch diesen Effekt der Lakonie, den Sie beschreiben.
Sie können das vollständige Gespräch bis zu sechs Wochen nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Player hören.
Service:
Die "Buddenbrooks" in einer Theaterfassung von John von Düffel erleben am 3.12.2005 am Hamburger Thalia Theater ihre Welturaufführung.
Deutschlandradio Kultur sprach mit John von Düffel über das Stück "Die Buddenbrooks". Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:
von Düffel: Es ist sicher in gewisser Weise unmöglich, den Roman in Vollständigkeit und in Gänze auf die Bühne zu bringen, aber man kann natürlich einen speziellen Kern, einen speziellen Blick auf den Roman auf die Bühne bringen. Und dieser Blick setzt bei uns an mit der Generation von den Buddenbrook-Geschwistern von Tony, Thomas und Christian Buddenbrook. Diese drei Figuren haben wir ins Zentrum gestellt, deren Geschichte erzählen wir. Ich glaube, dass wir damit auch die Geschichte der Gesamtfamilie erzählen.
Müller: Wie bekommen Sie diesen spezifischen - lakonischen, manchmal sogar an Zynismus grenzenden – Mannschen Tonfall auf die Bühne?
von Düffel: Wir verändern an Thomas Manns Sprache kaum etwas. Das, was wir geleistet haben bei der Fassung, ist letztlich eine Art Verdichtung, eine Komprimierung und ein Fokus auf das szenisch Erzählbare in dem Roman. Aber wir haben an der Sprache von Thomas Mann nicht gedreht, sondern es ist Originalton Thomas Mann. Wir folgen seiner Welt der Worte auch in ihren Umdrehungen. Und es gibt dabei auch diesen Effekt der Lakonie, den Sie beschreiben.
Sie können das vollständige Gespräch bis zu sechs Wochen nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Player hören.
Service:
Die "Buddenbrooks" in einer Theaterfassung von John von Düffel erleben am 3.12.2005 am Hamburger Thalia Theater ihre Welturaufführung.