Constanze Spengler und Katja Gehrmann: "Seepferdchen sind ausverkauft"
Moritz Verlag, Frankfurt a. M. 2020
48 Seiten, 14 Euro
Jens Rassmus empfiehlt "Seepferdchen sind ausverkauft"
02:27 Minuten
Der Autor Jens Rassmus schenkt seinen Freunden Jonas und Nele das Buch "Seepferdchen sind ausverkauft". Die beiden sind, wie der Vater im Buch, gerade oft vorm Computer im Homeoffice. Und auch deren Kinder werden viel Spaß an dieser Geschichte haben.
Ich verschenke das Bilderbuch "Seepferdchen sind ausverkauft" von Constanze Spengler und Katja Gehrmann. Es ist eine Vater-Kind-Geschichte. Der Vater, der in seinem Zimmer vor einem riesigen Computer sitzt, will in Ruhe arbeiten. Er erlaubt deshalb seinem Kind Mika den Kauf eines kleinen Haustiers.
Das Zoogeschäft ist um die Ecke. Mit Papas Portemonnaie erwirbt Mika eine Wüstenrennmaus. Doch dabei bleibt es nicht. Die Maus versteckt sich nämlich in der Wohnung.
Die Wohnung wird zur Tier-WG
Mika lässt sich im Zooladen beraten und kauft dann noch ein Tier, und zwar einen Hund, der die Maus wiederfinden soll. Der Hund findet die Maus, ist aber leider nicht stubenrein. Deshalb kauft Mika als Nächstes einen Seehund, der im Bad aufpassen soll, dass der Hund nicht daneben macht …
Auf diese Weise verwandelt sich die Wohnung allmählich in eine Art Tier-WG. Der Vater sitzt währenddessen vor seinem Bildschirm und bekommt - bis fast zum Ende des Buches - von alledem nichts mit.
Lustig geschrieben und mit hinreißenden Bildern
Diese Geschichte steckt voller schöner Ideen und sie ist so lustig geschrieben, wie sie in hinreißenden Bildern in Szene gesetzt ist. Der in die Arbeit versunkene Vater, das Kind, das sich selbst zu helfen weiß, die Tiere, die peu à peu die Wohnung bevölkern, und nicht zuletzt der Zoohändler, der das Geschäft seines Lebens macht. Das sind allesamt tolle Figuren.
Die Gründe, warum jedes neue Tier den Kauf eines weiteren Tieres erfordert, sind aus der kindlichen Logik heraus immer völlig einleuchtend. Der Vater ist dabei so glaubhaft in seiner Arbeit gefangen, dass man ohne Weiteres versteht, wie all das Treiben in der Wohnung komplett an ihm vorübergeht.
Ich schenke dieses Buch Jonas und Nele. Die beiden haben in den letzten Wochen viel Zeit im Homeoffice zugebracht und mussten Arbeit und Familie unter einen Hut bekommen. Vielleicht finden sie sich deswegen ein wenig in Mikas Vater wieder. Auf jeden Fall aber werden sie - und wahrscheinlich noch viel mehr ihre Kinder - mit dieser Geschichte viel Spaß haben.