"Willkommen in Oddleigh"von Tor Freeman
Aus dem Englischen von Matthias Wieland
Handlettering von Olav Korth
Reprodukt, Berlin, 2020
64 Seiten, Hardcover mit Leinenrücken, 18 Euro
Jörg Mühle empfiehlt "Willkommen in Oddleigh" von Tor Freeman
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Mit großer Ruhe und trotzdem spannend werden die kleinen Abenteuer der beiden Polizisten von Oddleigh erzählt. Jörg Mühle schenkt diesen liebevoll gezeichneten Comic voller schrulliger Figuren seiner Nichte, um ihr zu zeigen, was ein guter Comic ist.
Oddleigh ist ein beschauliches, richtig "englisches" Städtchen. Dort hüten Chef-Inspektorin Jessie und ihr Sergeant Sid ganz gemütlich das Gesetz. In fünf Episoden lösen die beiden seltsame Fälle und Kreuzworträtsel: Sie brechen den Fluch von Lady Lorringham, sie bekommen es mit einem obskuren Schmetterlingsraupen-Kult zu tun, sie tragen Tweed, sie trinken Tee, essen Gurkensandwiches und überführen einen Flugsaurier.
Die schräge Version von Entenhausen
Oddleigh ist die schräge Version von Entenhausen. Die beiden Polizisten Jessie und Sid erleben dort kleine Abenteuer, die mit großer Ruhe erzählt werden, die aber trotzdem spannend sind, weil sie nämlich so skurril sind und überhaupt nicht vorhersehbar. Dazu kommen feiner Humor, viel Liebe fürs Detail und herrliche, schrullige Figuren, die warm sind und voller Liebe.
Das Buch ist ein Gesamtkunstwerk
Das Buch ist wunderschön produziert, ein richtiges Gesamtkunstwerk. Und Tor Freeman kann natürlich nicht nur toll erzählen, sie ist auch eine begnadete Zeichnerin. Ich schenke das Buch meiner zwölfjährigen Nichte Zoe, weil es zeigt, was ein guter Comic kann – ich möchte damit die Tür in eine neue Welt öffnen. Und ich denke, dass auch ihre Familie Spaß daran hat. Denn "Willkommen in Oddleigh" hat genug Witz und Tiefe für Kinder und Erwachsene.