"Die Demokraten müssen sichtbar werden"
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Wird mit Sebastian Wippel erstmals ein AfD-Politiker Oberbürgermeister? Auszuschließen sei das nicht, meint Michael Nattke vom Kulturbüro Sachsen. Doch immer mehr Menschen würden sich ihrer "demokratischen Pflicht" bewusst, sich für Werte einzusetzen.
AfD gegen Grüne - darauf könnte es in einem zweiten Wahlgang der Kommunalwahl in Görlitz hinauslaufen. Denn dem AfD-Landtagsabgeordneten Sebastian Wippel werden gute Chancen eingeräumt, zumindest die erste Runde zu gewinnen – vor der Grünen-Kandidatin Franziska Schubert.
Michael Nattke, Fachreferent für Programme gegen Rechtsextremismus beim "Kulturbüro Sachsen e.V.", schließt nicht aus, dass die AfD am Ende in Görlitz sogar den Oberbürgermeister stellt.
"Die Sorge ist natürlich berechtigt", sagte Nattke im Deutschlandfunk Kultur.
"Aber – das ist die andere Seite der Medaille – wir sehen auch, dass die Demokratinnen und Demokraten wach werden, dass das Problem durchaus ernstgenommen wird, dass Menschen sich auch ihrer demokratischen Pflicht bewusst werden, nicht nur wählen zu gehen, sondern auch sich aktiv für Werte einzusetzen", betont er.
"Da geht es um demokratische Werte"
Diese demokratischen Kräfte zu mobilisieren und aktivieren, ist das Ziel des Vereins Kulturbüro Sachsen. Die Demokraten müssten sichtbarer werden und ihre Rolle einnehmen. "Das heißt nicht unbedingt, dass deswegen weniger Rechte da sind, sondern das heißt, dass die Diskussionen und die Debatte um das Thema erstmal überhaupt stattfinden", sagt Nattke, der selbst für die SPD bei der Kommunalwahl in Dresden antritt.
Die politische Arbeit und seine Tätigkeit als Fachreferent des "Kulturbüros" hält Nattke für vereinbar:
"Ich kandidiere ja in Dresden in der Stadt für den Stadtrat, und dort ist es so, dass ich natürlich auch in Dresden Wahlkampf mache", sagt er. Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rechtspopulismus hingegen fände auf "ganz, ganz anderer Basis" statt. "Da geht es nicht um Inhalte wie den ÖPNV oder Ähnliches in Dresden. Sondern da geht es um demokratische Werte, die in unserem Grundgesetz verankert sind." Und diese Werte seien parteiübergreifend.
(uko)