Bundesfamilienministerin plädiert für freiwillige Frauenquote
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) sieht die deutschen Unternehmen in der Pflicht, durch eine selbst gesetzte Frauenquote eine gesetzliche Zwangsvorgabe zu verhindern. Eine "gesetzlich verordnete Pflichtquote" für alle Branchen sei ordnungspolitisch falsch.
Jörg Degenhardt: Hilfe, eine Frau als Chef – nein, das war gestern, sollte man meinen. Von wegen, Fakt ist: Gerade mal ein Fünftel aller Posten auf Entscheider- und Geschäftsführerebene in deutschen Unternehmen sind von Frauen besetzt. Woran liegt es, dass das weibliche Geschlecht so selten in der Chefetage Platz findet? Gewiss nicht an den Fähigkeiten der Frauen, aber woran dann, und wie kann dieser Zustand behoben werden? Heute will sich Familienministerin Kristina Schröder laut darüber Gedanken machen, wenn Sie sich mit allen Personalchefs der im DAX vertretenen Konzerne in Berlin trifft, um über eine Frauenquote in der Wirtschaft zu sprechen. Ich habe die Ministerin und CDU-Politikerin gefragt, was sie sich von der heutigen Runde erhofft, außer freundlich lächelnde Herren, die nicht zum ersten Mal Besserung geloben.
Kristina Schröder: Ich erwarte klare Ansagen von der Wirtschaft, ich erwarte klare Ansagen darüber, in welchem Zeitraum sie was erreichen wollen und mit welchen Mitteln, denn ich glaube, das spürt jeder: Da ist ... schon in den letzten ein, zwei Jahren hat sich was bewegt, das ist wahrscheinlich eine Mischung aus Überzeugung und öffentlichem Druck, die dazu geführt hat, aber wenn man sich mal die nackten Zahlen anguckt, dann eben noch viel zu wenig.
Degenhardt: Erst wenn sich bis Mitte 2013 keine messbaren Erfolge zeigen, wollen Sie Unternehmen gesetzlich zu einer Selbstverpflichtung zur Frauenförderung zwingen. Warum sind Sie nicht mutiger und greifen gleich zur gesetzlichen Quote? Auf freiwilliger Basis ist doch bisher selten etwas passiert.
Schröder: Also das Gesetz will ich auch in der Tat schon heute machen und dort eine Bedingung formulieren. Ich will sagen: Die Unternehmen haben noch bis 2013 die Chance, den Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen zu verdreifachen. Wenn ihnen das gelingt bis 2013, super, wenn ihnen das nicht gelingt, dann kommt meine gesetzliche Pflicht zur Selbstverpflichtung.
Ich finde es schon richtig, ihnen noch mal diese zwei Jahre zu geben. Beispielsweise bei den Aufsichtsräten steht 2013 die nächste große Welle an Wahlen an, und insofern ist es relativ nachvollziehbar, dass sich vorher nicht so furchtbar viel bewegen kann. Aber 2013 ist auch nicht der Sankt-Nimmerleins-Tag, sondern das ist sehr bald, und dann kommt meine Pflicht zur Selbstverpflichtung.
Degenhardt: Aber letztlich geht es doch um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, also braucht es vor der gesetzlichen Frauenquote nicht einfach mehr Kita-Plätze, flexible Arbeitszeitmodelle und vielleicht auch eine weitsichtigere Personalpolitik in den Unternehmen?
Schröder: Ja, das ist schon richtig. Es geht vor allem um die Kultur in den Unternehmen, denn es ist ja schon so, dass ... in vielen Führungsetagen wird erwartet, dass jemand, der dort arbeitet, dass der 70, 80 Stunden die Woche präsent ist, und das können im Grunde nur – ich sage es jetzt mal geschlechtsneutral – Menschen, die keinerlei familiäre Verantwortung haben und die zu Hause jemanden haben, der ihnen regelmäßig den Kühlschrank befüllt und für Nachschub an frischen Hemden sorgt. Und so leben die meisten Frauen nicht und so wollen auch die meisten Frauen nicht leben. Das Gute ist: Auch immer mehr Männer wollen so nicht leben.
Und deswegen brauchen wir generell eine Kultur in den Unternehmen, dass mehr Respekt vor familiären Verpflichtungen besteht und dass familiäre Verpflichtungen kein Handicap sind. Und genau deswegen will ich ja auch eine Pflicht zur Selbstverpflichtung. Wenn wir staatlich den Unternehmen irgendeine Quote aufoktroyieren, dann werden die Unternehmen sagen, das machen wir jetzt vielleicht notgedrungen, aber im Grunde wird das eine Art Trotzhaltung befördern.
Ich will, dass die Unternehmen sich selbst eine Benchmark setzen, dass sie dann aber auch nachdenken müssen, was sind die Ursachen, warum wir im Moment so wenig Frauen haben, an diesen Ursachen ansetzen – denn eine Quote, die man sich selbst gibt, die muss man dann auch erfüllen, sonst ist es peinlich.
Degenhardt: Ich möchte noch mal nachfragen nach den Kita-Plätzen. Es kann ja kein Zufall sein, dass im Osten zum Beispiel Frauen häufiger in Führungspositionen sich befinden, das habe ich zumindest gelesen. Was kann denn der Westen daraus lernen?
Schröder: Also es ist eindeutig die Aufgabe der Politik, für Betreuung zu sorgen, zum Beispiel für Kita-Plätze, Tagesmütter, Ähnliches. Das ist ja eine Riesen-Mammutaufgabe, aber dafür nehmen wir ja auch richtig viel Geld in die Hand, zwölf Milliarden auf allen Ebenen. Und ab 2013 haben wir einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab einem Jahr, insofern: Die Politik hat da lange zu wenig gemacht, das ist richtig, aber jetzt passiert da richtig viel.
Aber trotzdem kann das auch keine Ausrede für die Unternehmen sein, denn wir reden hier über Vorstände. In den Vorständen, das sind auch Gehaltsdimensionen, da kann Kinderbetreuung ... können die Frauen und die Männer sich auch leisten, Kinderbetreuung privat zu organisieren. Also das kann nicht der alleinige Grund sein.
Degenhardt: Schauen wir noch mal ins benachbarte Ausland: In Frankreich wurde eine Frauenquote von 40 Prozent für die Aufsichtsräte eingeführt, die soll ab 2017 gelten, in Spanien gilt dasselbe ab 2015, in Norwegen gilt bereits eine solche Quote und es scheint zu klappen. Warum hinkt hier Deutschland so hinterher?
Schröder: Also, ich halte eine starr gesetzliche Einheitsquote, die allen Unternehmen – von der Maschinenbauindustrie bis hin zur Medien- und Kommunikationsbranche – dasselbe vorschreibt, halte ich für ordnungspolitisch falsch, ich halte sie auch für verfassungsrechtlich bedenklich, und ich glaube, sie führt dann auch dazu, dass die Unternehmen nicht an den Ursachen ansetzen, sondern dann im Zweifel versuchen, irgendeine Quote zu erfüllen, aber ansonsten nicht weiter wirklich aktiv werden.
Und ich will, dass die Unternehmen sich selbst eine Quote geben müssen, und das wird dann riesige öffentliche Debatten geben, dann wird es Rankings geben, der Deutschlandfunk wird berichten, das sind die 100 ambitioniertesten Unternehmen, das sind die Unternehmen, die offensichtlich keinen Wert auf Frauen legen. Man wird das rechtfertigen müssen vor der eigenen Belegschaft, vor dem Betriebsrat. Also meine Idee ist, glaube ich, auch psychologisch die geschicktere, weil sie dort ansetzt, die Unternehmen wirklich da zu packen, dass sie hier sagen, wir wollen was erreichen, dann sage ich, jetzt liefert aber auch.
Degenhardt: Gut, aber als eine Stufe in Ihrem Plan ist ja auch vorgesehen, die Selbstverpflichtung gesetzlich festzuschreiben, und damit wären wir ja auch quasi bei einer Quotenfrau. Verstehen sie eigentlich Frauen, die genau das nicht sein wollen, nämlich keine Quotenfrau?
Schröder: Ich kann das schon nachvollziehen, allein deswegen, weil Frauen, die irgendwann einmal von der Quote profitiert haben, oft gerade von den Anhängern von Quoten immer wieder vorgehalten wird: Du bist doch selbst eine Quotenfrau. Und gerade deswegen kann ich das sehr gut nachvollziehen. Quoten sind immer eine Krücke, aber manchmal sind sie eben auch notwendig, und deswegen schlage ich eine flexible Quote vor, die die Unternehmen sich selbst geben, denn dadurch wird das Ganze dann wesentlich eigenverantwortlicher.
Degenhardt: Ich nehme an, die Kanzlerin weiß von Ihren Plänen, das heißt, sie ist, wenn es nicht anders geht, auch für diese gesetzliche Quote?
Schröder: Es geht hier nicht um eine gesetzliche Einheitsquote, sondern es geht um eine gesetzliche Pflicht zur Selbstverpflichtung. Und das habe ich als zuständige Ministerin vorgelegt, und da, auf dieser Basis wird es nun eine Positionierung der Bundesregierung geben, aber das ist mein Vorschlag.
Degenhardt: Den Sie abgesprochen haben mit der Kanzlerin, oder den sie erst noch zur Kenntnis nehmen muss?
Schröder: Die Kanzlerin kennt den Vorschlag sehr gut.
Degenhardt: Über das Projekt Frauenquote sprach ich mit der Familienministerin Kristina Schröder, sie trifft heute die Personalchefs der im DAX vertretenen Konzerne, um über die Förderung von weiblichen Führungskräften zu reden. Vielen Dank für das Gespräch, Frau Schröder!
Schröder: Danke sehr!
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Schröder: Also das Gesetz will ich auch in der Tat schon heute machen und dort eine Bedingung formulieren. Ich will sagen: Die Unternehmen haben noch bis 2013 die Chance, den Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen zu verdreifachen. Wenn ihnen das gelingt bis 2013, super, wenn ihnen das nicht gelingt, dann kommt meine gesetzliche Pflicht zur Selbstverpflichtung.
Ich finde es schon richtig, ihnen noch mal diese zwei Jahre zu geben. Beispielsweise bei den Aufsichtsräten steht 2013 die nächste große Welle an Wahlen an, und insofern ist es relativ nachvollziehbar, dass sich vorher nicht so furchtbar viel bewegen kann. Aber 2013 ist auch nicht der Sankt-Nimmerleins-Tag, sondern das ist sehr bald, und dann kommt meine Pflicht zur Selbstverpflichtung.
Degenhardt: Aber letztlich geht es doch um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, also braucht es vor der gesetzlichen Frauenquote nicht einfach mehr Kita-Plätze, flexible Arbeitszeitmodelle und vielleicht auch eine weitsichtigere Personalpolitik in den Unternehmen?
Schröder: Ja, das ist schon richtig. Es geht vor allem um die Kultur in den Unternehmen, denn es ist ja schon so, dass ... in vielen Führungsetagen wird erwartet, dass jemand, der dort arbeitet, dass der 70, 80 Stunden die Woche präsent ist, und das können im Grunde nur – ich sage es jetzt mal geschlechtsneutral – Menschen, die keinerlei familiäre Verantwortung haben und die zu Hause jemanden haben, der ihnen regelmäßig den Kühlschrank befüllt und für Nachschub an frischen Hemden sorgt. Und so leben die meisten Frauen nicht und so wollen auch die meisten Frauen nicht leben. Das Gute ist: Auch immer mehr Männer wollen so nicht leben.
Und deswegen brauchen wir generell eine Kultur in den Unternehmen, dass mehr Respekt vor familiären Verpflichtungen besteht und dass familiäre Verpflichtungen kein Handicap sind. Und genau deswegen will ich ja auch eine Pflicht zur Selbstverpflichtung. Wenn wir staatlich den Unternehmen irgendeine Quote aufoktroyieren, dann werden die Unternehmen sagen, das machen wir jetzt vielleicht notgedrungen, aber im Grunde wird das eine Art Trotzhaltung befördern.
Ich will, dass die Unternehmen sich selbst eine Benchmark setzen, dass sie dann aber auch nachdenken müssen, was sind die Ursachen, warum wir im Moment so wenig Frauen haben, an diesen Ursachen ansetzen – denn eine Quote, die man sich selbst gibt, die muss man dann auch erfüllen, sonst ist es peinlich.
Degenhardt: Ich möchte noch mal nachfragen nach den Kita-Plätzen. Es kann ja kein Zufall sein, dass im Osten zum Beispiel Frauen häufiger in Führungspositionen sich befinden, das habe ich zumindest gelesen. Was kann denn der Westen daraus lernen?
Schröder: Also es ist eindeutig die Aufgabe der Politik, für Betreuung zu sorgen, zum Beispiel für Kita-Plätze, Tagesmütter, Ähnliches. Das ist ja eine Riesen-Mammutaufgabe, aber dafür nehmen wir ja auch richtig viel Geld in die Hand, zwölf Milliarden auf allen Ebenen. Und ab 2013 haben wir einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab einem Jahr, insofern: Die Politik hat da lange zu wenig gemacht, das ist richtig, aber jetzt passiert da richtig viel.
Aber trotzdem kann das auch keine Ausrede für die Unternehmen sein, denn wir reden hier über Vorstände. In den Vorständen, das sind auch Gehaltsdimensionen, da kann Kinderbetreuung ... können die Frauen und die Männer sich auch leisten, Kinderbetreuung privat zu organisieren. Also das kann nicht der alleinige Grund sein.
Degenhardt: Schauen wir noch mal ins benachbarte Ausland: In Frankreich wurde eine Frauenquote von 40 Prozent für die Aufsichtsräte eingeführt, die soll ab 2017 gelten, in Spanien gilt dasselbe ab 2015, in Norwegen gilt bereits eine solche Quote und es scheint zu klappen. Warum hinkt hier Deutschland so hinterher?
Schröder: Also, ich halte eine starr gesetzliche Einheitsquote, die allen Unternehmen – von der Maschinenbauindustrie bis hin zur Medien- und Kommunikationsbranche – dasselbe vorschreibt, halte ich für ordnungspolitisch falsch, ich halte sie auch für verfassungsrechtlich bedenklich, und ich glaube, sie führt dann auch dazu, dass die Unternehmen nicht an den Ursachen ansetzen, sondern dann im Zweifel versuchen, irgendeine Quote zu erfüllen, aber ansonsten nicht weiter wirklich aktiv werden.
Und ich will, dass die Unternehmen sich selbst eine Quote geben müssen, und das wird dann riesige öffentliche Debatten geben, dann wird es Rankings geben, der Deutschlandfunk wird berichten, das sind die 100 ambitioniertesten Unternehmen, das sind die Unternehmen, die offensichtlich keinen Wert auf Frauen legen. Man wird das rechtfertigen müssen vor der eigenen Belegschaft, vor dem Betriebsrat. Also meine Idee ist, glaube ich, auch psychologisch die geschicktere, weil sie dort ansetzt, die Unternehmen wirklich da zu packen, dass sie hier sagen, wir wollen was erreichen, dann sage ich, jetzt liefert aber auch.
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Schröder: Ich kann das schon nachvollziehen, allein deswegen, weil Frauen, die irgendwann einmal von der Quote profitiert haben, oft gerade von den Anhängern von Quoten immer wieder vorgehalten wird: Du bist doch selbst eine Quotenfrau. Und gerade deswegen kann ich das sehr gut nachvollziehen. Quoten sind immer eine Krücke, aber manchmal sind sie eben auch notwendig, und deswegen schlage ich eine flexible Quote vor, die die Unternehmen sich selbst geben, denn dadurch wird das Ganze dann wesentlich eigenverantwortlicher.
Degenhardt: Ich nehme an, die Kanzlerin weiß von Ihren Plänen, das heißt, sie ist, wenn es nicht anders geht, auch für diese gesetzliche Quote?
Schröder: Es geht hier nicht um eine gesetzliche Einheitsquote, sondern es geht um eine gesetzliche Pflicht zur Selbstverpflichtung. Und das habe ich als zuständige Ministerin vorgelegt, und da, auf dieser Basis wird es nun eine Positionierung der Bundesregierung geben, aber das ist mein Vorschlag.
Degenhardt: Den Sie abgesprochen haben mit der Kanzlerin, oder den sie erst noch zur Kenntnis nehmen muss?
Schröder: Die Kanzlerin kennt den Vorschlag sehr gut.
Degenhardt: Über das Projekt Frauenquote sprach ich mit der Familienministerin Kristina Schröder, sie trifft heute die Personalchefs der im DAX vertretenen Konzerne, um über die Förderung von weiblichen Führungskräften zu reden. Vielen Dank für das Gespräch, Frau Schröder!
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