Mit der Digitalisierung kommen die Inhalte
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Die CDU hat digitales Neuland betreten und ihren Parteitag komplett im Netz stattfinden lassen. Dadurch standen erstmals wieder Inhalte im Mittelpunkt der Diskussion, wie der Politikberater Martin Fuchs findet.
Beim ersten digitalen Bundesparteitag der CDU ging es um Inhalte und weniger um die gut gesetzte Pointe oder den guten Spruch, wie der Politikberater Martin Fuchs findet: So konnte sich am Samstag Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet in der Stichwahl gegen Friedrich Merz durchsetzen. 1100 Delegierte wählten ihn zum neuen Vorsitzenden der CDU – einzeln zuhause vor ihren Rechnern. Norbert Röttgen war schon in der ersten Runde ausgeschieden.
Doch auch ein Online-Parteitag muss nicht auf typisches Gewisper zwischen den Delegierten verzichten, wie Fuchs erklärt: "Natürlich gab es eine ganze Reihe von sichtbaren und unsichtbaren Kommunikationskanälen am Rande des Parteitages, also interne Gruppen, in denen sich die Menschen, die für Merz, Laschet oder Röttgen waren, über Messenger- und andere Social-Media-Dienste organisiert hatten."
Die Spaltung überwinden
Die Parteiführung habe die Aufgabe, einen Bundesparteitag zur Wahl eines neuen Vorsitzenden komplett digital abzuhalten, gut gemeistert, so Fuchs. Dadurch, dass der Parteitag über verschiedene Kanäle und Plattformen erreichbar war, habe die Partei auch Beobachter wie ihn erreicht, die nicht extra nach Berlin oder Stuttgart hätten fahren können.
Doch nun steht der neue Vorsitzende vor einer großen Herausforderung, wie Fuchs findet. Nun heißt es, die unterschiedlichen Lager und die Spaltung in der Partei wie im Land zu überwinden. Dafür sei eine Idee nötig, wie die Merz-Unterstützerinnen und -Unterstützer eingebunden werden können – "und das inmitten einer Pandemie, innerhalb eines Wahlkampfes, der jetzt beginnt, und innerhalb der Übertragung des Ministerpräsidentenamtes in NRW".
(ckr)