Bundespräsident bittet um Verzeihung für deutsche Kolonialverbrechen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in Tansania um Vergebung für die Gewalttaten der deutschen Kolonialherren gebeten. Er verneige sich vor den Opfern, sagte er bei einem Besuch der Stadt Songea im Süden des ostafrikanischen Landes. "Als deutscher Bundespräsident möchte ich um Verzeihung bitten für das, was Deutsche hier Ihren Vorfahren angetan haben", so Steinmeier. Er sei "beschämt" über die Taten der Kolonialherren. Die Deutschen hätten die damalige Kolonie Deutsch-Ostafrika mit grausamer Härte regiert. "Ich möchte Ihnen versichern, dass wir Deutsche mit Ihnen nach Antworten suchen werden auf die offenen Fragen, die Ihnen keine Ruhe lassen". Songea liegt in jener Region, in der zwischen 1905 und 1907 ein Aufstand gegen die deutschen Kolonialherren niedergeschlagen wurde. Historiker schätzen, dass bis zu 300.000 Menschen getötet wurden.