Bundespräsident

    Gauck verzichtet auf zweite Amtszeit

    Bundespräsident Joachim Gauck in dunklem Anzug vor dunklem Hintergrund
    Wie wird Bundespräsident Joachim Gauck sich entscheiden? © dpa/Michael Kappeler
    Joachim Gauck macht Schluss: Er werde keine weiteren fünf Jahre als Bundespräsident zur Verfügung stehen, sagte er in einer Pressekonferenz im Schloss Bellevue. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen.
    In einer Erklärung im Berliner Schloss Bellevue begründete der 76-Jährige seinen Schritt am Mittag mit seinem Alter. Er könne die für das Amt notwendige "volle Energie und Vitalität" nicht für weitere fünf Jahre gewährleisten, an deren Ende er 82 Jahre alte wäre. Für ihn sei es eine große Ehre, dem Land zu dienen, und er freue sich auf die nächsten Monate.
    Zuvor hatte es bereits Spekulationen über den Schritt gegeben. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer, sprach sich für einen gemeinsamen Kandidaten der Großen Koalition aus, für den Fall dass sich Gauck zurückziehe. Gerade in der jetzigen Zeit sei es wichtig, jemanden zu finden, der breite Teile der Gesellschaft vertrete und integrativ wirke, sagte Mayer im Deutschlandfunk. Es wäre ein falsches Signal, könnten sich Union und SPD nicht auf einen Kandidaten einigen.
    Linkspartei will rot-rot-grünen Kandidaten
    SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte gefordert, bis zur offiziellen Erklärung Gaucks mit einer Debatte über einen möglichen Nachfolger zu warten. Er finde es unangemessen, darüber zu spekulieren, sagte Gabriel im ARD-Fernsehen.
    Die Linke-Chefs Katja Kipping und Bernd Riexinger forderten SPD und Grüne auf, "eine gemeinsame Kandidatin oder einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen zu schicken".
    Der frühere evangelische Pfarrer Gauck, der aus Rostock stammt, war 2012 zum Nachfolger des zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff gewählt worden. Die Bundesversammlung wählt das Staatsoberhaupt für fünf Jahre. Die nächste Präsidentenwahl ist für den 12. Februar 2017 angesetzt.
    (bor/jasi)
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