Bundespräsident Steinmeier würdigt verstorbenen Philosophen Negt

    Oskar Negt steht am Dienstag (21.07.2009) in einem weißen Polohemd in Hannover in der Bibliothek seiner Wohnung. Als junger Soziologe und Philosoph avancierte Negt zu einem Wortführer der 68er-Studentenbewegung, 30 Jahre später wurde der Professor und Gründer einer Reformschule in Hannover kulturpolitischer Berater vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder (SPD).
    Sozialphilosoph Oskar Negt in Hannover in der Bibliothek seiner Wohnung. © picture alliance / dpa / Holger Hollemann
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Sozialphilosophen Oskar Negt als "großen Sozialwissenschaftler und politischen Intellektuellen" gewürdigt. Er habe die öffentlichen Debatten in der Bundesrepublik über Jahrzehnte hinweg geprägt, schrieb Steinmeier heute in einem Kondolenzschreiben an Negts Witwe Christine Morgenroth-Negt. Der gestern im Alter von 89 Jahren gestorbene Negt galt als einer der bedeutendsten Sozialwissenschaftler Deutschlands. Er studierte bei Max Horkheimer und promovierte bei Theodor W. Adorno in Philosophie. Er war Assistent von Jürgen Habermas und während der Studentenbewegung von 1968 einer der Wortführer der Außerparlamentarischen Opposition. Von 1970 bis 2002 war er Professor für Soziologie in Hannover.