Bundesvereinigung Lebenshilfe warnt vor "Selektion"
Der Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, Robert Antretter, hat die Förderung der Entwicklung einfacherer Frühtests für Schwangere auf ein mögliches Down-Syndrom ihrer Kinder durch das Bundesforschungsministerium kritisiert. Die Tests seien auf eine "Selektion behinderten Lebens" gerichtet.
Antretter erklärte, zwar sei der nun von Bundesforschungsministerin Annette Schavan angekündigte Test auf den Schutz des Lebens gerichtet, im Ergebnis führe er aber zu einer Auswahl: "Wir haben in der Praxis der Spätabtreibung und überhaupt in der gesamten 218-Paragrafen-Praxis im Bundestag eindeutig festgelegt, dass es eine embryopathische Indikation nicht mehr geben darf." Damit sei klar festgelegt, dass nur allein das Vorhandensein einer Behinderung kein Grund für eine Abtreibung sein dürfe.
Antretter warnte dabei vor einer durch diese Tests möglichen Auswahl von Leben: "Die gefährlichen Auswirkungen sind eben die, dass, je mehr perfekte Menschen Sie erzielen, umso größer die Gefahr wird für die Imperfekten, die noch unter uns leben."
Grundsätzlich stelle sich die Frage, unabhängig vom Weg der Diagnose an dem Embryo, ob es zu akzeptieren sei, dass Kinder mit Down-Syndrom selektiert würden, sagte Antretter. "92 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom werden nach Auskünften der Ärzteschaft etwa abgetrieben, das heißt, es gibt fast keine Kinder mehr mit Down-Syndrom." Antretter wies dabei darauf hin, dass es anders als bei gewünschten Abtreibungen bis zum dritten Monat, wo eine Beratungspflicht bestehe, vom Gesetzgeber keine Beratung vorgesehen sei. "Das ist ein weiterer Schritt in Richtung der Missachtung behinderten Lebens."
Diese neuen Tests seien ein Schritt weg von der postulierten Schutzwürdigkeit behinderten Lebens, erklärte Antretter. Der Schutz des Lebens müsse dabei über allem stehen insbesondere angesichts der historischen Erfahrungen in Deutschland.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Das vollständige Gespräch mit Robert Antretter können Sie mindestens bis zum 10.2.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
Antretter warnte dabei vor einer durch diese Tests möglichen Auswahl von Leben: "Die gefährlichen Auswirkungen sind eben die, dass, je mehr perfekte Menschen Sie erzielen, umso größer die Gefahr wird für die Imperfekten, die noch unter uns leben."
Grundsätzlich stelle sich die Frage, unabhängig vom Weg der Diagnose an dem Embryo, ob es zu akzeptieren sei, dass Kinder mit Down-Syndrom selektiert würden, sagte Antretter. "92 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom werden nach Auskünften der Ärzteschaft etwa abgetrieben, das heißt, es gibt fast keine Kinder mehr mit Down-Syndrom." Antretter wies dabei darauf hin, dass es anders als bei gewünschten Abtreibungen bis zum dritten Monat, wo eine Beratungspflicht bestehe, vom Gesetzgeber keine Beratung vorgesehen sei. "Das ist ein weiterer Schritt in Richtung der Missachtung behinderten Lebens."
Diese neuen Tests seien ein Schritt weg von der postulierten Schutzwürdigkeit behinderten Lebens, erklärte Antretter. Der Schutz des Lebens müsse dabei über allem stehen insbesondere angesichts der historischen Erfahrungen in Deutschland.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Das vollständige Gespräch mit Robert Antretter können Sie mindestens bis zum 10.2.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.