Bundeswehr hilft bei Coronakrise
Die Hoffnungen liegen in der aktuellen Coronakrise jetzt auf Generalmajor Carsten Breuer. Er verantwortet zukünftig die logistische Verteilung der Impfstoffe in Deutschland. © imago images/Sämmer
Ein General soll es richten
06:13 Minuten
In der Coronakrise soll Generalmajor Carsten Breuer die Verteilung der Impfstoffe verantworten. Christian Bock von der Führungsakademie der Bundeswehr ist diesbezüglich zuversichtlich. Breuer habe einen klar definierten Auftrag und Führungskompetenz.
Deutschland ist mitten in der vierten Coronawelle, am Montag lag die Coronainzidenz bei 452, und jeder macht das, was er oder sie will: volle Fußballstadien in Nordrhein-Westfalen, Sperrstunde in Bayern, offene Clubs in Berlin und anderswo, die Diskotheken in Mecklenburg-Vorpommern aber sind zu. Hinzu kommt die neue Virusvariante Omicron.
Generalmajor Carsten Breuer soll als Leiter des neuen Coronakrisenstabs nun Ordnung in das Chaos bringen. Derzeit ist er Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, das für Einsätze der Streitkräfte im Inland zuständig ist. Wird er leisten können, was andere vor ihm nicht konnten? Ja, meint Admiral Christian Bock. Er ist seit 1988 bei der Bundeswehr und mittlerweile Direktor Ausbildung bei der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.
Bei der Bundeswehr lernt man zu entscheiden
Die generelle "Führungskultur in den Streitkräften" könnte in der aktuellen Situation sehr hilfreich sein, meint Christian Bock. Im Laufe der Dienstzeit sei man in der Bundeswehr frühzeitig und lange für Material und Menschen in den verschiedensten Bereichen verantwortlich. "Das prägt einen Menschen und führt auch dazu, dass man gerne plant, gerne entscheidet und gerne verantwortet."
So lerne man an der Führungsakademie "strukturiertes Planen und Entscheiden". Strukturelles Denken, menschliche Führungsqualitäten und gemeinsam an einem Strang ziehen würden bei großen Aufgabenstellungen, wie jetzt die Bewältigung der aktuellen Coronakrise, helfen, so Bock.
Impfstoffverteilung als logistischer Kraftakt
Aus Sicht Generalmajor Carsten Breuers bestehe die Herausforderung darin, Impfstoffe an den richtigen Ort, an das richtige Personal, zur richtigen Zeit, ins richtige Impfzentren zu bringen. Auf die logistischen Ketten komme es jetzt an. Dafür gebe es entsprechende Tools. Sie könnten dabei helfen, Informationen so zusammenzustellen, dass die verantwortlichen Personen zur richtigen Zeit entscheiden können.
„Hier gilt es nicht, zentral zu entscheiden. Hier gilt es, das gesamte Netzwerk zu nutzen", betont er. Deswegen sei ein General der Bundeswehr "vielleicht nicht ganz schlecht". Denn dieser sei neutral. "Er kennt aber auch durch seine Vorarbeit die Institutionen, mit denen er zusammenarbeitet, auch die zivilen Organisationsbereiche. In diesem Kontext kann man eine ganze Menge leisten.“
Mit der Kompetenz eines Generals
Das Gute in dieser Situation sei, sagt Christian Bock: Carsten Breuer könne nichts falsch machen. Er solle seine Aufgabe erfüllen, die eindeutig definiert ist: „Er soll es möglich machen, dass dies Pandemie auf der logistischen, der Unterstützungsebene geregelt wird. Insofern kann er sich völlig fernhalten von Konflikten oder unterschiedlichen Meinungen. Er hat eine eng begrenzte, aber irrsinnig große Aufgabe.“ Dabei helfe durchaus die Führungsmethodik und die Kompetenz eines Generals.