Bundeswehr-Mission

Deutsches Training für Malis Soldaten

Deutsche Soldaten der EUTM Mali am 07.05.2013 bei der Ausbildung der malischen Pioniere in Koulikoro (Mali).
Ein deutscher Soldat mit Pionieren der malischen Armee. © picture alliance / dpa / HF Falk Bärwald
Von Stefan Ehlert |
In dieser Woche übernimmt erstmals ein Bundeswehr-Offizier das Kommando über die Trainingsmission für die malischen Streitkräfte. Sie waren 2013 in einer desolaten Verfassung und werden für den Kampf gegen Dschihadisten geschult.
Inzwischen sind ganze Bataillone durch die Hände der EU-Trainingsmission in Mali − kurz EuTM − gegangen. Aus Ahnungslosen, die früher in Badelatschen Frontsicherung betreiben mussten, sind Pioniere geworden, sagt Leutnant Yusuf Diarra:
"Wir sind der Europäischen Trainingsmission sehr dankbar. Und wir können es kaum erwarten, nach diesen zehn Wochen hier im Norden Malis eingesetzt zu werden. Wir wollen den Feind besiegen und unser Land verteidigen."
Vor allem der Norden Malis bleibt ein Pulverfass, auch nach dem Friedensschluss von Mitte Juni. Zwar haben selbst die Tuareg-Rebellen aus dem Norden das Abkommen von Bamako unterschrieben. Doch Anschläge auf Blauhelme der UN-Truppe Minusma oder die malische Armee kommen weiterhin vor. Und zudem weiß keiner, wie lange der Frieden halten wird. Die Trainingsmission der Europäer bleibt angesichts dieser Lage hoch willkommen. Es sind rund 550 Soldaten aus 20 Nationen, die Bundeswehr ist daran zurzeit mit 145 Mann beteiligt.
Ein Knochenjob für Schüler und Ausbilder
Kriegsgetöse im Trainingscamp von Koulikoro, 60 Kilometer nördlich von Bamako. Im simulierten Gefecht lernen die malischen Soldaten ihr Handwerk. Gerade erst haben die Bundeswehrprofis in einem Schnellkurs malische Fährkapitäne ausgebildet. Mit tonnenschweren Pontons den Nigerfluss zu überqueren, ist ein strategischer Vorteil − den soll die malische Armee nutzen können. Aber auch das Abräumen von Minen, Sprengfallen oder Blindgängern, der Auf- und Abbau von Straßensperren und dazu die Kommunikation − all das effektiv und diszipliniert bei 40 Grad schwüler Hitze. Ein Knochenjob für beide Seiten, Ausbilder und Schüler.
Umso besser, wenn die Chemie stimmt zwischen beiden Seiten. Presseoffizier Hauptmann Timo Wirtz gab sich jedenfalls bei einer Stippvisite von Journalisten zufrieden:
"Überall da, wo ich gewesen bin, hat man immer in freundliche Gesichter gesehen und ist immer freundlich behandelt worden und aufgenommen worden. Also wir werden hier akzeptiert, den Eindruck habe ich auf jeden Fall."
Keine Teilnahme an Kampfeinsätzen
Die Moral sei hoch bei den Maliern, so hört man. Vorbei die Zeiten, da sie nach einem Training durch US-Militärs zum Feind über- oder gleich vor ihm davonliefen.
Das Mandat der Bundeswehr ist vom Bundestag bis 2016 erweitert und auch die mögliche Zahl der deutschen Soldaten auf 350 erhöht worden. Ausbilden − das ist ihr Job. An Kämpfen teilnehmen, das sagte Verteidigungsministerin von der Leyen bei einem Truppenbesuch vor einem Jahr ganz deutlich, das dürfen sie nicht:
"Nein, das Mandat umfasst das nicht. Dies ist eine reine Ausbildungsmission, umfasst zum Beispiel auch kein Mentoring, was zum Beispiel die Begleitung in einen Kampfeinsatz bedeuten würde, das ist hier ausgeschlossen."
Mit der anstehenden Übernahme des Kommandos über die EU-Trainingsmission wächst die Verantwortung der Deutschen in Mali. Wann die Mission enden wird, ist derzeit nicht absehbar.
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