Gereon Sievernich (Hrsg.), Das Buch der Feuerwerkskunst: Farbenfeuer am Himmel Asiens und Europas, Franz Greno Verlag 1987, 24 Euro.
Mit Farbenfeuer gegen die Geister
Die Feuerwerkskunst stammt aus China und diente unter anderem dazu, die Geister zu vertreiben. Der Direktor des Berliner Martin Gropius Baus, Gereon Sievernich, hat sich mit der Kulturgeschichte des Farbenfeuers befasst.
Eigentlich war der chinesische Kaiser mit seinen Beratern auf der Suche nach dem Elixier der Unsterblichkeit, sagt der Direktor des Berliner Martin-Gropius-Baus, Gereon Sievernich. Dabei entdeckte er das Feuerwerk.
"Man könnte vielleicht sagen, das waren Alchemisten oder Chemiker, die da was ausprobiert haben."
In China wurde das Feuerwerk seit dem 8. Jahrhundert militärisch und friedlich eingesetzt. In Europa gab es das erste Feuerwerk im 13. Jahrhundert.
"Wir wissen vom frühen Einsatz von kriegerischem Feuerwerk bei der Schlacht von Liegnitz 1241", so Sievernich. Vor allem in der Barockzeit habe sich eine große Tradition der Freudenfeuerwerke entwickelt, beispielsweise zu Geburtstagen der Herrscher.
Da man in China an Geister glaube, sei das Feuerwerk an bestimmten Feiertagen eingesetzt worden. So auch beim Chinesischen Neujahrsfest - um die Geister zu vertreiben.
Dass die Deutschen in diesem Jahr – geschätzte – 133 Millionen Euro für das Silvester-Feuerwerk ausgeben, sieht Sievernich gelassen: "Ein bisschen Spaß muss sein", sagte er. "Es war ja auch ein ganz kompliziertes Jahr. Ich denke, das ist okay."