Standing Ovations im Admiralspalast
Vor zwei Monaten feierte er seinen 90. Geburtstag, am Samstag gab er sein erstes Deutschlandkonzert: Burt Bacharach. Er gilt als einer der erfolgreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Der heutige Abend war ein liebevoller Rückblick auf eine große Karriere.
Bacharach war zwar schon in den 50er- und 60er-Jahren mit Marlene Dietrich in Deutschland, damit also vor Beginn seiner eigenen Karriere. Später aber tatsächlich nicht mehr, wie er in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen sagte, weil ihn schlichtweg keiner eingeladen habe.
Bei seinem ersten eigenen Deutschlandkonzert habe es sich teilweise um ein Potpourri seiner größten Hits gehandelt, berichtet Carsten Beyer, der heute für Fazit im Admiralspalast war. Da es jedoch so unglaublich viele Hits sind, die er geschrieben hat, hätte Bacharach sicher eine ganze Woche spielen müssen. Deswegen sei die Idee, thematisch zusammenhängende Songs in Medleys zusammenzufassen, sehr gut gewesen.
Bacharach habe aber auch neue Stücke gespielt wie "Blanket Capes" beispielsweise. "Und wenn ein 90-Jähriger am Flügel einen neuen Song mit einem 8-köpfigen Orchester und drei Sängern zum Besten gibt und dabei aber auch selbst singt, dann ist das wirklich berührend." Insgesamt habe man ihm bei jedem Song angemerkt, dass es sich dabei um "seine Babies" handle.
Besonders haben Beyer die drei Sänger gefallen: "Die haben dafür gesorgt, dass man die Sänger der Originale fast vergessen hat. Diese Songs haben natürlich alle eine Geschichte, da denkt man diese Geschichte immer mit. Die Sänger haben es geschafft, den Songs einen gewissen Kick zu geben."
Insgesamt sei der Abend ein Rückblick auf eine große Karriere gewesen - liebevoll, ein bisschen sentimental und mit Humor. Am Ende gab es Standing Ovations. "Der Admiralspalast war ganz aus dem Häuschen!"