Eine Marke für sich
Ab nächste Woche ist die US-amerikanische Gruppe "Calexico" in Deutschland auf Tournee, im Gepäck "Edge oft he Sun", das morgen erscheint. Wolfgang Meyering hat sich mit den Bandmitgliedern Joey Burns und John Convertino über das neue Album unterhalten.
Im Kreis von Freunden und den Freunden von Freunden kommen die Ideen viel schneller zu Tage, meint Joey Burns von Calexico. Und für ihr neues Album "Edge oft he Sun" hat die Gruppe wieder jede Menge befreundete Musiker und Freunde dieser Freunde ins Studio gebeten. Von US-Amerikanern über Mexikaner bis hin zu griechischen Kollegen. Und bei der Zusammenarbeit gingen sie immer sehr spontan vor. Sie haben den Musikerkollegen viele Freiheiten gelassen. Egal ob sie mit ihnen zusammen im Studio waren oder ob diese ihre Beiträge zuhause eingespielt haben. Für Joey Burns von Calexico ist dieses spontane erarbeiten der Songs, das "Work in Progress" eine wichtige Inspiration.
Im Studio zuzuhören und kreativ auf das reagieren was von den Playbacks und aus den Lautsprechern zurückkommt – das ist etwas, das Joey Burns von Calexico mit den Jahren gelernt hat. Und er nutzt diese Inspirationen, um immer wieder neue Klangfarben und Songstrukturen in die Titel zu integrieren. So wie er auch auf andere Eindrücke reagiert. Auf Erfahrungen, die er in seiner Heimatregion nahe der Grenze zu Mexico macht ebenso wie die Orte, wo die CDs jeweils entstehen. Für das neue Album sind Joey Burns und John Convertino nach Mexico City gegangen. Auch das hatte Auswirkungen auf die Musik.
Entspannte Arbeitsbedingungen in Mexiko
Bei den Aufnahmen zu "Edge of the Sun" hatten Joey Burns und John Convertino endlich einmal mehr Möglichkeiten Mexiko intensiv für sich zu entdecken. Und die Arbeitsbedingungen in Mexico City waren für sie entspannter. Denn dort war der Kostendruck nicht so groß wie er zuhause in den USA oder auch in Kanada gewesen wäre. Das wirtschaftliche Gefälle zwischen den USA und Mexiko und seine Folgen sind auch immer wieder Thema in den Songs von Calexico. So auch auf dem neuen Album. Aber die Probleme von Flüchtlingen uns Auswanderern interessieren Joey Burns von Calexico auch allgemein.
Es sind die menschlichen Schicksale hinter den Meldungen die für Joey Burns von Calexico interessant sind. Sie sind es, die ihn auch wieder zu einigen Songs auf dem neuen Album angeregt haben. Für seinen Kollegen John Convertino ist das Album aber auch wieder ein Schritt weiter in seiner eigenen musikalischen Entwicklung. Wie jeder Musiker der in seinem künstlerischen Schaffen weiterkommen will versucht auch er, zu der Musik und den Stilen, die er liebt, einen ganz eigenen Zugang zu finden.
Joey Burns und John Convertino von Calexico machen sich auch auf der neuen CD "Edge of the Sun" wieder viele Musiktraditionen und Stile zu eigen und interpretieren sie auf ihre ganz eigene Art. Und sie erschaffen wieder einen ganz eigenen musikalischen Kosmos der trotz der Vielfalt von musikalischen Gästen und Genres eine absolut eigene Handschrift hat die längst über die Marke "Tucson Desert Rock" hinausgeht. Die Musik von Calexico ist einfach eine Marke für sich, die sich jeder Etikettierung entzieht. Sie scheint wie eine lebendes Wesen zu sein, das sich ständig verändert. Und das zelebrieren sie auch bei ihren anstehenden Konzerten, indem sie die alten wie die neuen Stücke auch live immer wieder verändern. Und darauf freuen sie sich schon.