"Das könnte man sehr ordentlich besteuern"
Sollten wir Marihuana und Haschisch legalisieren? Der Journalist Rainer Schmidt hat ein Jahr lang zum Thema recherchiert – und gleich mehrere Gründe gefunden, die für eine Freigabe sprechen.
Die Legalisierung von Cannabisprodukten zieht immer weitere Kreise. Nach Lockerungen in den USA, den Niederlanden, in Tschechien, Portugal und Spanien plädieren nun auch etliche deutsche Strafrechtsexperten für die Freigabe.
Für ein Buchprojekt hat der Journalist Rainer Schmidt ein Jahr lang zum Thema recherchiert – und auch er spricht sich für eine Legalisierung von Haschisch und Marihuana aus. Dabei gehe es nicht um eine "totale Legalisierung", sagte Schmidt im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur, sondern um den Verkauf in staatlich lizensierten und kontrollierten Abgabegeschäften. Dadurch könne unter anderem der Schutz der Verbraucher vor gestreckten und verunreinigten Produkten durchgesetzt werden. Das Argument, Cannabis könne eine Einstiegsdroge sein, hält Schmidt für falsch. "Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen Kiffen und stärkeren Drogen."
Für die Legalisierung von Cannabisprodukten spreche auch ein fiskalisches Argument. "Das könnte man sehr ordentlich besteuern", sagte Schmidt. In Deutschland erwartet der Journalist jedoch zunächst eine verstärkte Debatte über die Zulassung von sogenanntem Medizinalhanf. "Zehntausende Patienten erwarten nichts dringlicher, als damit ihre Schmerzen zu lindern."