Übersicht aller Wettbewerbsfilmen des Filmfestivals in Cannes 2019
Große Filmemacher, wenig Neuentdeckungen
05:27 Minuten
Quentin Tarantinos Film ist noch nicht fertig. Dafür tauchen jede Menge andere bekannte Namen im Wettbewerb des Filmfestivals in Cannes auf: Pedro Almodóvar, die Dardenne-Brüder, Terrence Malick. "Die üblichen Verdächtigen", meint Film-Journalist Patrick Wellinski.
Bill Murray in einem Zombie-Film? - Das gibt es dieses Jahr in Cannes zu sehen. Der Film "The Dead Don’t Die" wird das Filmfestival eröffnen.
Insgesamt 19 verschiedene Filme werden im Programm der 72. Internationalen Filmfestspiele von Cannes laufen. Davon allerdings wenig unerwartete, meint Film-Journalist Patrick Wellinski. "Es sind so viele alte Bekannte und die üblichen Verdächtigen dabei." Beispielsweise neue Filme von Pedro Almodóvar, den Dardenne-Brüdern, von Terrence Malick oder Ken Loach. "Das sind alles Regisseure, die einfach in der DNA dieses Festivals drin sind", so Wellinski.
Natürliche wolle man die neuen Werke dieser großen Filmemacher sehen. Aber "auf Entdeckungsreise gehen" und neue Regisseure kennenlernen könne man auf dem diesjährigen Festival wohl kaum. Am ehesten würde das Programm noch die Möglichkeit bieten, so manchen Regisseur "wiederzuentdecken" – wie beispielsweise Elia Suleiman, der "immer sehr schwarzhumorig auf den Nahostkonflikt blickt".
Cannes wird weiblicher
Immerhin: Im offiziellen Programm sind 13 Regisseurinnen – fünf davon im Rennen um die Goldene Palme, also im offiziellen Wettbewerb. "Das ist für Cannes ein Erfolg", meint Wellinski. Eine von ihnen ist die Österreicherin Jessica Hausner ("Little Joe"), die das erste Mal mit dabei ist.
Deutsche Regisseure sind nicht für den Wettbewerb um die Goldene Palme nominiert. In der Spezialreihe gibt es aber einen neuen Dokumentarfilm von Werner Herzog.
Und: Bei der Premiere von Terrence Malicks "A Hidden Life" werden wohl zahlreiche deutsche Schauspieler über den Roten Teppich laufen - etwa August Diehl, Jürgen Prochnow, Sophie Rois und Franz Rogowski. Der Film erzählt die Lebensgeschichte des österreichischen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätte.
Mit oder ohne Tarantino?
Ob der neue Film von Quentin Tarantino "Once Upon a Time in Hollywood" auf dem Festival zu sehen sein wird, ist nach wie vor unklar. "Eigentlich sitzt Tarantino gerade in Los Angeles und schneidet wie wild und schwitzt, weil er unbedingt den Film in Cannes zeigen will", sagt Wellinski. "Kann aber sein, dass er es nicht schafft."
(lkn)