Carolin Emcke: „Ja heißt ja und..."

Ein Text, der einen nicht loslässt

07:24 Minuten
"Ja heißt ja und..." von Carolin Emcke
„Ja heißt ja und...“ von Carolin Emcke © S. Fischer
Von René Aguigah |
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Autorin und Publizistin Carolin Emcke hat einen Monolog zur #metoo-Debatte und zu sexualisierter Gewalt geschrieben, der einen selbst intensiv zum Nachdenken bringt. Eine Sachbuch-Empfehlung zur Ferienzeit aus unserer Lesart-Redaktion.
Dieser Text von Carolin Emcke ist ein Monolog zur #metoo-Debatte und zu sexualisierter Gewalt, der politisch vibriert. Er wechselt zwischen knappen Erzählungen, nachdenklichen Miniaturen, philosophischen Theorie-Splitter, analytischen Passagen und verdichteten Aphorismen. Mich beeindruckt, dass man während des Lesens spürt, wie sehr Carolin Emcke mit jeder einzelnen Fragestellung ringt und wie sehr sie sich darum bemüht, etwas tatsächlich Triftiges jenseits der großen und groben Parteinahme zu sagen.

Ich habe selten einen so dialogischen Text gelesen

Und ich finde es tatsächlich einfach beeindruckend, dass man ihr Ringen und ihre Nachdenken diesem Text so sehr anmerkt, dass man selbst ins Nachdenken kommt. Ich habe selten einen so dialogischen Text gelesen in diesem Jahr, der so viel beim Lesen auslöst. Und deswegen verlässt mich dieses Buch nicht, und ich werde es wahrscheinlich noch ein drittes und viertes Mal lesen.

"Ja heißt ja und..." von Carolin Emcke
S. Fischer, 2019
112 Seiten, 15 Euro

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