Ein Lied, das alles veränderte
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Der Song "Moon" war eigentlich nur für einen Freund, den sie trösten wollte. Doch dann stellte sie "Moon" ins Netz, und damit veränderte sich ihr Leben. Ein Label wollte unbedingt eine Platte mit ihr machen - die sie nun nach dem Song benannt hat.
Alles begann mit einem zarten Song über den Mond. "Moon" war das allererste Lied, das Catharina Schorling alias CATT veröffentlichte. Dabei war er gar nicht dafür gedacht gewesen. Der Songs sollte eigentlich nur einen Freund trösten.
Mondphasen als Metapher
In dem Lied gehe es darum, "dass man manchmal die Perspektive wechseln muss, um zu wissen, dass das alles nicht so schlimm ist. Weil sich alles irgendwie ändert, wie die Gezeiten, wie die Mondphasen", erzählt die junge Musikerin.
Auch ihr eigenes Leben hat "Moon" verändert. Catharina Schorling stellte das Lied und ein paar andere Songs ins Netz - und war überrascht, als diese häufig gestreamt wurden. Kurze Zeit später meldete sich ein Label. Nun kommt ihr erstes Album mit dem Titel "Moon" heraus. Das so heißt, "weil mit dem Mond alles angefangen hat".
Freie Improvisation auf dem Dorf
Die junge Musikerin ist auf einem Dorf aufgewachsen. Sie spielte Klavier, Trompete und Posaune, besuchte Klavierakademien und übte. Bis sie merkte, dass die Klassik nicht ihre Welt ist. In ihrem Freundeskreis war sie die Einzige, die frei improvisieren konnte.
Mit dem Studium der Musikproduktion kam sie nach Berlin und entwickelte sich zur gefragten Studiomusikerin, die von Größen des Fachs wie Niels Frevert oder Kat Frankie eingeladen wurde.
Schorling schreibt regelmäßig Filmmusiken, arrangiert Orchesterbesetzungen. Die eigenen Songs kamen dann wie von selbst dazu, so CATT im Deutschlandfunk Kultur. Sehr intuitiv habe sich alles ergeben, "und nun habe ich die Ehre, das auch machen zu dürfen."
Produzentin und Musikerin in einem - vorerst
Catharina Schorling komponiert ihre Songs erst am Klavier. Dann kämen "ihre" Instrumente hinzu, erzählt sie. Bei privaten Aufnahmen ersetze sie dann schon mal ein Schlagwerk mit dem Zuschieben einer Schublade oder dem Zuknallen einer Tür.
Die Sängerin sträubt sich nicht, wenn jemand ihre Songs als Piano-Balladen beschreibt: "Es war ein guter Anfang. Der nächste Schritt wäre dann mit Band."
Die Ziele für das nächste Album sind also höher gesteckt. "Es wird sicher etwas größer. Aber ich wollte irgendwo anfangen, wo ich erst mal eine Vision habe und wirklich die Songs wichtig sind." Beim nächsten Album will sie sich auch einen technisch versierten Produzenten suchen - ihr erstes hat sie selbst produziert.
(cdr)