"Celeste & Jesse - Beziehungsstatus: Es ist kompliziert!"

Von Hans-Ulrich Pönack · 13.02.2013
Sie sind längst getrennt und hängen immer noch zusammen: die Trendforscherin Celeste und der Gelegenheitsgrafiker Jesse. Dann wird der Doch-noch-nicht-Verflossene nach einem One-Night-Stand mit einer Ausländerin Papa. Und die Geschichte nimmt Fahrt auf.
Der Satz am Ende wird in die Filmgeschichte eingehen: We did it. Wir haben die Scheidung gerockt! - Lee Toland Krieger, geboren 1982 oder 1983 in Los Angeles, drehte seinen ersten ersten Spielfilm "Dezember Ends", 2004 für 75.000 Dollar. 2008 folgte "The Vicious Kind Und jetzt – direkt zum Valentinstag also - sein dritter Film "Celeste & Jesse".

Worum geht es? Sie ist Trendforscherin und Autorin des gerade herausgekommenen Buches "Shitegeist", eine erfolgreiche, humorvolle Geschäftsfrau, ebenso pragmatisch wie liebenswert. Er lebt gern einfach so in den Tag hinein, nimmt Gelegenheitsaufträge als Grafiker an. Seit sechs Monaten sind sie getrennt, dennoch verbringen sie weiterhin gemeinsam die Tage. Was ihre Freunde zunehmend irritiert.

"Entweder ihr habt euch getrennt oder ihr seid zusammen"- dazwischen gibt es doch nix. Oder? Doch. Bei Celeste & Jesse schon. Dann wird Jesse Papa – nach einem One-night-stand mit einer Belgierin und die Geschichte nimmt Fahrt auf.

Die Darsteller: Sie beherrscht die Szenerie, die volle Leinwand - die vortreffliche Mitdrehbuch-Autorin und Quincy Jones-Tochter Rashida Jones. Die 35-Jährige, im Aussehen eine sympathisch-kesse Mischung aus Sophie Marceau ("Und nebenbei das große Glück") und der Leipziger "Tatort"-Kommissarin Simone Thomalla, ist bislang im Kino nur in Nebenparts kurz "bemerkt" worden, etwa als Verteidigerin von Mark Zuckerberg (alias Jesse Eisenberg) in "The Social Network" .

Hier aber, in ihrem ersten Nummer-eins-Film, gibt sie den fröhlichen Temperamentbolzen und verkorksten Charme-Clown. Was für eine köstliche Anti-Traumfrau, bei der sich Andy Samberg ("The Watch – Nachbarn der dritten Art") als Jesse in seinem laxen Unentschieden-Schwung etwas schwertut, einigermaßen vergnüglich mitzuhalten.

"Celeste & Jesse" = Eine feine Entdeckung als große kleine Unterhaltung

USA 2011, Regie: Lee Toland Krieger; Darsteller: Rashida Jones, Will McCormack; 95 Minuten