Chagall-Gemälde "Der Vater" für 7,4 Millionen Dollar versteigert

Ein einst von den Nazis gestohlenes Gemälde des Künstlers Marc Chagall ist in New York für 7,4 Millionen Dollar versteigert worden. Das Ölgemälde mit dem Titel "Der Vater" aus dem Jahr 1911 wurde vom Auktionshaus Phillips angeboten, das keine Angaben zum Käufer machte. Das Werk war 1928 von einem polnisch-jüdischen Geigenbauer erworben worden, der seine Besitztümer verlor, als die Nationalsozialisten ihn ins Ghetto in Lodz zwangen. Später wurde der Geigenbauer nach Auschwitz deportiert, wo seine Frau und seine Tochter umgebracht wurden. Er selbst überlebte und ging nach Frankreich. Dort starb er 1966, ohne sein Chagall-Gemälde zurückerhalten zu haben. Das Werk war unterdessen in Ausstellungen wieder aufgetaucht. Chagall selbst kaufte es, mutmaßlich zwischen 1947 und 1953, und ohne zu wissen, wer es zwischenzeitlich besessen hatte, wie das Auktionshaus und das französische Kulturministerium mitteilten. 1988 wurde das Gemälde in die staatlichen französischen Sammlungen aufgenommen. Das französische Parlament beschloss Anfang dieses Jahres, 15 Werke an die von den Nazis enteigneten jüdischen Familien zurückzugegeben.