Chanson-Sänger Calogero wehrt sich gegen Vereinnahmung durch Rassemblement National

Während Deutschland über rassistische Gesänge zu Partysongs diskutiert, wehrt sich in Frankreich ein Musiker gegen die Vereinnahmung durch die Partei Rassemblement National. Das Lied "1987" des Chanson-Sängers Calogero war am Sonntag bei einer Wahlkampfveranstaltung des RN-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Bardella, gespielt worden - vor 5.000 Menschen. Nun zeigte sich Calogero in den sozialen Medien empört: Er habe niemals die Erlaubnis dazu gegeben und hätte das auch niemals getan. Eine Vereinnahmung - durch welche Partei auch immer - lehne er ab. Calogero überlegt demnach mit seinen Anwälten, wie er gerichtlich dagegen vorgehen kann. Der Sänger sprach von einer "schweren Verletzung seiner moralischen Rechte". Wie die Zeitung"Le Figaro" schreibt, legte ein DJ bei dem RN-Treffen 90 Minuten lang auf und spielte neben Calogero Musik von Olivia Rodrigo bis zu den Black Eyed Peas. Die Parteien argumentieren laut einem Urheberrecht-Anwalt gerne damit, dass sie die Verwertungsrechte eingeholt hätten. Das reiche aber nicht aus, erklärte der Jurist Laurier gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Nach französischem Recht müssten die Parteien die Rechteinhaber konkret um Erlaubnis fragen.