Chansonnier Vladimir Korneev
© Laura Westermann
Die Musik war seine Befreiung
37:09 Minuten
Vladimirs Korneev wuchs in Georgien auf. Seine Kindheit ist durch Krieg, Flucht und Angst geprägt. Als Schüler stottert er, doch nach seiner Ankunft in Deutschland entdeckte ein Lehrer seine Talente.
Als Schauspieler übernimmt Vladimir Korneev Rollen in verschiedenen Fernsehproduktionen. Als Chansonnier tritt er in Deutschland, Europa und in Übersee auf, singt mal auf Englisch, Französisch oder Italienisch. Die Bühne wurde für ihn zu einem Ort der Geborgenheit.
Die Angst vor dem Krieg
Vladimir Korneev wurde 1987 in Georgien geboren, als das Land noch Teil der Sowjetunion war. Sein Vater war Berufssoldat in der russischen Armee und kämpfte im Afghanistan-Krieg, wo er mehrfach lebensgefährlich verwundet wurde.
"Mein Vater wurde dann an die deutsche Grenze in die DDR versetzt", erzählt Korneev. Als abchasische Separatisten in Georgien kämpften, hatte der Vater Angst, wieder in den Krieg zu müssen. Die Familie floh nach Berlin. "Wir kamen mit einem kleinen Rucksack. Darin war alles, was wir hatten", sagt Korneev.
Die Erfahrung seiner Eltern, die Bedrohung durch den Krieg, die ständige Angst und die Sorge, nicht in Deutschland bleiben zu dürfen, hinterließen bei Spuren. Als Kind stotterte er.
Bei einer Theateraufführung in der Schule sollte er eine Rolle übernehmen. Sein Lehrer meinte, es sei ohnehin eine Komödie und sein Stottern würde zu der Rolle passen. Doch beim Spiel auf der Bühne ging der junge Vladimir in seiner Rolle so sehr auf, dass er nicht mehr stotterte. Für ihn eine völlig neue Erfahrung.
Die Musik war seine Befreiung
Sein Musiklehrer in Augsburg erkannte die musikalische Begabung des Jungen. Er lernte, Klavier zu spielen. Sein Lehrer gab ihm den Schlüssel zum Musikraum. So konnte er jederzeit und so lange er wollte üben.
"Der Flügel hat mir immer zugehört", erzählt Vladimir Korneev. Später gewann er beim Wettbewerb "Jugend musiziert". Durch die Musik gelang es ihm, seine Ängste zu verarbeiten. "Ohne die Musik wäre ich jetzt nicht hier", sagt Korneev.