Keine Panik auf der "Titanic"
Der Satiriker und "Titanic"-Chefredakteur Tim Wolff sieht die neue Konkurrenz der deutschen Ausgabe von "Charlie Hebdo" sehr gelassen. Der Bedarf an Satire sei unverändert hoch: "Je mehr Komik, umso besser."
"Louis de Funès hat ja auch ganz gut funktioniert", sagte Titanic-Chefredakteur Tim Wolff im Deutschlandradio Kultur zu der Frage, ob der französische Humor der Satirezeitung "Charlie Hebdo" auch in Deutschland funktionieren könne. Die deutsche Ausgabe war am 1. Dezember erstmals erschienen. Er halte es allerdings für problematisch, mit einer Außensicht in Deutschland Satire machen zu wollen. Wenn man etwas nur von außen kenne und nicht so genau draufschaue, entstehe da ein seltsamer Blick, der gelegentlich "komikträchtig" sein könne, sagte Wolff. "Ich bin da mal gespannt, ob das so funktionieren kann, wenn es da nicht auch eine gewisse Anzahl Deutscher dabei gibt."
Sehnsucht nach ernsthafter Auseinandersetzung
Die neue Konkurrenz auf dem Markt der Satireblätter sei kein Problem: "Es sollten immer die Spaßmacher gewinnen und die Ernstmacher aus dem Markt gedrängt werden", sagte Wolff. "Je mehr Komik, umso besser." Der Zeitschrift Titanic gehe es stabil gut. "Der Bedarf an Satire ist so hoch wie immer." Aber man merke, dass es eine Sehnsucht nach sehr ernsthafter Auseinandersetzung mit der Welt gebe. Das müsse man weiter beobachten.