Liebesrituale von Kenia bis Japan
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Ob die Liebe glücklich macht, wie man sich kennenlernt, welche Rolle Geld bei Beziehungen spielt: Diesen und vielen anderen intimen Themen geht die Schriftstellerin Charlotte Roche als Reporterin in der Arte-Doku "Love Rituals" nach.
Ihr Bestseller "Feuchtgebiete" brachte Charlotte Roche den Ruf einer tabufreien Autorin ein. Schonungslos gibt sie sich auch in ihrem Podcast "Paardiologie", den sie gemeinsam mit ihrem Mann aufnimmt.
Von heute an ist Charlotte Roche in Sachen Liebe außerdem im Fernsehen - auf Arte - zu sehen. In der sechsteiligen Dokumentation "Love Rituals" reist sie durch die Welt und versucht Gesellschaften über ihre Liebesrituale zu ergründen.
Die Themen in den jeweiligen Ländern wurden mit einem sogenannten Stringer, einem orts- und landeskundigen Führer, umgesetzt. Diese Person führt Charlotte Roche in Situationen, in denen Intimes vor der Kamera verhandelt wird.
Eine Reporterin, der die Menschen vertrauen
Im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur betont die Autorin der Doku-Reihe "Love Rituals", Michaela Vieser, wie sehr die Filme durch die Reporterin geprägt werden. Charlotte Roche schaffe es, dass ihr die Leute sofort vertrauen.
"Ich finde sie unglaublich authentisch, sie ist lustig, sie ist frech, sie ist neugierig, und sie ist aber auch wertefrei", sagt Vieser. "Sie hört den Leuten wirklich zu. Wenn man sie vor der Kamera und auch hinter der Kamera erlebt - da ist eine echte Magie."
"Ich glaube, das ist so ein Kern in uns", sagt Michaela Vieser über die Erfahrung der Liebe. Und dieser Kern sei auf der ganzen Welt gleich, meint sie. "Aber wie die Liebe dann in jeder Kultur gehandhabt wird, wie sie manipuliert wird, wie Leute von ihr ausgenommen werden", das könne man weniger klar bewerten, sagt die Filmemacherin: Da werde es schwierig - und meistens seien die Frauen die Leidtragenden.
(huc)