Charlotte Wiedemann: "Den Schmerz der Anderen begreifen"

Wie erinnert man an Menschheitsverbrechen?

05:37 Minuten
Das Cover des Buches von Charlotte Wiedemann, "Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis". Der Name Charlotte Wiedemann steht in Weiß, der Titel "Den Schmerz der Anderen begreifen" in türkis auf einem orangenen Hintergrund.
© Propyläen

Charlotte Wiedemann

Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis Propyläen , Berlin 2022

288 Seiten

22,00 Euro

Von René Aguigah · 16.07.2022
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Gerät die Erinnerung an den Holocaust und die durch die Deutschen ermordeten Juden unter Druck? Charlotte Wiedemann hat zur Debatte um globales Gedenken ein vorsichtiges, fragendes Buch geschrieben. Sie wirbt für eine empathische Erinnerungskultur.
Die vielleicht brenzligste Frage, die Charlotte Wiedemann in ihrem Buch "Den Schmerz der Anderen begreifen" stellt, lautet: „Gelten aus deutscher Perspektive womöglich nur die jüdischen Opfer als ein gleichwertiges Gegenüber?“ Allgemeiner formuliert: Welchen Toten, welchen historischen Massenverbrechen schenken wir unsere Empathie?

Episoden kolonialer Herrschaft

Mit dieser Frage im Hinterkopf bedenkt sie unterschiedliche Katastrophen, wie sie über die Erinnerung in die Gegenwart ragen. Verschiedene Episoden kolonialer Herrschaft kommen vor, darunter die rund eine Million Tote, die das Deutsche Reich in Afrika hinterlassen hat. Der Genozid im Kambodscha wird als „Menschheitsverbrechen im schlecht beleuchteten Hinterhof der Weltgeschichte“ charakterisiert. 
Im westfälischen Stukenbrock, wo zigtausende sowjetische Kriegsgefangene den Tod gefunden haben, vollzieht sie die Entstehung von Erinnerungskultur nach. Sie bereist das Baltikum, wo sie Erinnerungsstätten besucht und mit einem Holocaust-Überlebenden spricht. Und vieles mehr. „Den Schmerz der Anderen begreifen“ gibt sich nicht mit Erinnerungsroutinen zufrieden.

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