Chef der Kulturministerkonferenz

Öffnung der Kultureinrichtungen ist ungewiss

12:13 Minuten
Klaus Lederer (Die Linke), Kultursenator in Berlin.
Er rechne damit, dass die Situation noch eine Weile "sehr, sehr drastisch" bleiben werde, sagt der derzeitige Vorsitzende der Kulturministerkonferenz, Klaus Lederer. © picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Klaus Lederer im Gespräch mit Vladimir Balzer |
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Kultureinrichtungen werden wohl bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Das steht für für Klaus Lederer fest. Der Berliner Kultursenator und Chef der Kulturministerkonferenz zeigt sich zudem skeptisch, ob Probenarbeiten fortgesetzt werden können.
"Wir müssen in den Kultureinrichtungen noch mehr tun, um Kontakte zu vermeiden", sagt Berlins Kultursenator Klaus Lederer. Er ist momentan Vorsitzender der Kulturministerkonferenz. Eine der Aufgaben dieser Treffen von Landesministerinnen und -ministern ist die Entwicklung von Öffnungsstrategien. Doch angesichts der hohen Coronafallzahlen und der neuen, weitaus ansteckenderen Variante des Virus zeigt der Linken-Politiker sich pessimistisch, was eine baldige Öffnung betrifft.


"Ich rechne jetzt erst einmal damit, dass die Dinge noch eine ganze Weile sehr, sehr drastisch bleiben werden", sagt Lederer. In zwei oder drei Monaten könne man sich dann eventuell überlegen, was wann wieder eröffnet werden soll. "Im Augenblick wissen wir viel zu wenig über die reale Entwicklung."

Auswirkungen auf Proben

Lederer nimmt die künstlerischen Leitungen der Einrichtungen in die Pflicht: Diese sollten sich Gedanken über die Größe ihrer geplanten Vorhaben machen und auch darüber, welche verzichtbar seien. Es mache jedenfalls keinen Sinn, "einen dicken Stapel an Premieren aufzuhäufen, die man überhaupt nicht mehr in der Lage sein wird, zu realisieren", sagt der Politiker Das könnte auch Auswirkungen auf geplante Proben haben.
Um den Kulturbetrieb in der Zukunft wieder schrittweise zu öffnen, könnte man auf eine Ausweitung von Tests und moderne Lüftungssysteme setzen. Aber auch inhaltliche Wertentscheidungen sollten dabei eine Rolle spielen, sagt Lederer. So sollten Jugend- und kulturelle Bildungsarbeit vorrangig ermöglicht werden, "weil für Kinder und Jugendliche ein Monat tatsächlich was anderes bedeutet als vielleicht für Menschen in unserem Alter".
Es gebe also Differenzierungsmöglichkeiten, die unter den Ministerinnen und Ministern diskutiert würden, so Lederer. "Aber das steht alles unter dem Vorbehalt einer Entwicklung der Gesamtlage, die solche Schritte zu gehen überhaupt erst seriös erlaubt."
(ckr)
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