Der Underdog hat gewonnen
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Chemnitz hat es geschafft: Die Stadt soll in fünf Jahren "Kulturhauptstadt Europas" werden. Viele Hoffnungen sind mit diesem Titel verknüpft. Unser Landeskorrespondent für Sachsen, Alexander Moritz, mit einer ersten Einschätzung.
Chemnitz soll 2025 die deutsche "Kulturhauptstadt Europas" werden. Das gab die Jury bekannt. Von ursprünglich acht Bewerbern waren zuletzt noch fünf im Rennen - außer Chemnitz hatten sich Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg Hoffnungen gemacht.
Die Empfehlung der Jury muss von Bund und Ländern noch in eine formelle Ernennung umgewandelt werden. Neben Deutschland ist auch Slowenien berechtigt, für 2025 eine europäische Kulturhauptstadt zu benennen. Diese soll im Dezember gewählt werden.
Als "Bühne für Rechtsextremisten" bekannt geworden
Chemnitz sei bei der Wahl der "Underdog" gewesen, sagt unser Korrespondent in Sachsen, Alexander Moritz. Zuletzt war die ehemalige Industriestadt 2018 als "Bühne für Rechtsextremisten" bekannt geworden, als ein Mob in der Innenstadt Ausländer jagte.
Nun will die Stadt mit Kunst und Kultur dagegen halten. Unter anderem sollen Tausende leer stehende Garagen Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Europa überlassen werden, damit diese dort Ateliers einrichten und arbeiten können, berichtet Moritz. Der Titel "Kulturhauptstadt Europas" sei für das Selbstbewußtsein der Stadt ungeheuer wichtig.
(ahe)
Was Chemnitz als Kulturhauptstadt plant und welche Ideen umgesetzt werden sollen, erzählt die Künstlerin und Designerin Mandy Knospe, die im Programmrat der Kulturhauptstadtbewerbung saß: