Cher veröffentlicht ABBA-Coveralbum

"Es war eine Offenbarung"

Cher in "Mamma Mia! Here We Go Again" als Ruby Sheridan.
ABBA-Fan und Trump-Gegnerin: Cher © imago / ZUMA Press
Von Nicole Markwald |
Für den Film "Mamma Mia 2" interpretierte Cher zwei ABBA-Songs. Nun legt sie nach und präsentiert ein ganzes Album mit Liedern der schwedischen Band. Die Arbeit sei schwieriger als erwartet gewesen, sagt die Sängerin.
Cher and ABBA, schreibt das Musikmagazin Rolling Stone, das sei eine Ehe, die im Pophimmel geschlossen wurde. Alles begann damit, dass Cher einen Anruf bekam:
"Ronny Meyer, ein guter Freund von mir und ehemaliger Leiter von Universal rief mich an und sagte - ‘Mach mal mit beim zweiten Teil von Mamma Mia, das ist gut für Deine Karriere.’ und legte dann auf. Das hätte ich mir von niemand anderem sagen lassen, aber so kam es dann."
Zwei ABBA-Songs nahm Cher für den Film auf, "Super Trouper" und "Fernando" im Duett mit Andy Garcia:

Sie arbeitete mit ihrem gewohnten Produzenten Mark Taylor zusammen - der, der einst ihrem Album "Believe" eine ordentliche Dosis des Effekts Autotune verpasste und Chers Karriere neuen Schwung verlieh. Das war 1998. Die Arbeit an den ABBA-Songs lief so gut, dass sich Cher entschied, ein ganzes Album zu machen, das 26. ihrer Karriere. Die Musik der Schweden ist zeitlos, so die 72-Jährige, aber deutlich komplizierter als erwartet:
"Es war eine Offenbarung. Ich dachte, das sind einfache Melodien, die Sängerinnen sind gut, die Arrangements poppig und eingängig. Das waren sie, aber gleichzeitig schwieriger als erwartet und mir war ziemlich schnell klar, dass ich da mehr reinstecken muss, als ich eingangs dachte. Aber zwischendurch war es auch mal nur Spaß."

Stimmen wie Instrumente

In den USA waren ABBA bei weitem nicht so erfolgreich wie in Europa. Cher sagte, sie mochte die Schweden schon immer und sei großer Fan des ABBA-Musicals am Broadway. Bei der Arbeit an den Songs habe sie zudem eine Parallele zu ihrer eigenen Karriere entdeckt:
"Für Benny waren die Stimmen von Agnetha und Anni-Frid wie Instrumente - wie Sonny das bei uns gemacht hat. Und mir war nicht klar, was für gute Sängerinnen die beiden sind, die können was!"
"One Of us", "The Winner takes it all", "Waterloo" oder "The Name of the Game" sind weitere ABBA-Songs, die nun einen Cher-Schliff erhalten haben. Vor einer Woche startete sie ihre "Here we go again"-Tour in Neuseeland; Australien und die USA folgen. Termine in Europa stehen bislang nicht fest.

Cher verabscheut Trump

Wer wissen möchte, was die Sängerin bewegt, kann ihr auf Twitter folgen, wo sie sehr aktiv ist. Eins wird schnell klar, wenn man ihre Tweets durchforstet: Sie verabscheut Donald Trump. Und das stellt sie vor ein Dilemma, denn eigentlich soll Cher im Dezember den renommierten Kennedy-Preis erhalten, der jährlich in Washington vergeben wird. Üblicherweise in Anwesenheit des Präsidenten. Cher hofft, dass Trump - wie im vergangenen Jahr - darauf verzichtet.
"Ich kann nicht mit ihm in einem Raum sein. Das klingt für manche vielleicht furchtbar, aber ich könnte den Preis nicht in seiner Anwesenheit annehmen."
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