Cross-Over-König mit Kammermusik
Soul, Pop, Elektro - und jetzt Kammermusik. Der kanadische Musiker Chilly Gonzales hat sich mal wieder neu erfunden und musiziert mit dem Kaiser-Streichquartett aus Hamburg. Wunderbare Musik zum Chillen, meint unser Musik-Redakteur Martin Risel.
Chilly Gonzales ist ein Grenzgänger, der gern wechselt zwischen verschiedensten musikalischen Herangehensweisen und Genres. Nach all seinem schnieken Soul, avantgardistischem Pop, vertrackten Elektro mit satirischem Hiphop war der ausgebildete Jazzpianist zuletzt am Solo-Klavier tätig.
Zusammen mit dem Kaiser-Streichquartett aus Hamburg betritt der kanadische Kölner auf seinem neuen Album "Chambers" mal wieder neue Klangräume: Er macht jetzt Kammermusik. Und ist damit nun auf großer Tournee durch die feinsten klassischen Konzertsäle Europas. Am Montag startete die Tournee in der Berliner Philharmonie.
Nicht ganz so schön wie das Brodsky-Quartett
Musik-Kritiker Martin Risel hat einen Piano-Pantoffelhelden mit Morgenmantel erlebt, der den ausverkauften Saal mit Können, Klamauk und Klassik-Pop in seiner Hand hatte.
Das Kaiser-Streichquartett streicht nicht ganz so schön wie einst das Brodsky-Quartett zusammen mit Elvis Costello. Aber solche Sounds zwischen Pop und Klassik, zwischen Erik Satie und Steve Reich – zu denen konnte man bei Chilly Gonzalez wunderbar an lauer Frühlingsluft chillen.