Neues Ende für "Fight Club"

Wie viel Einfluss hat Chinas Zensur auf die Kultur?

33:19 Minuten
Nahaufnahme eines pinkfarbenen Stück Seife mit der Aufschrift "Fight Club"
Das hochexplosive Ende von "Fightclub" wurde in China herausgeschnitten. © imago images / Everett Collection
Von Emily Thomey und Johannes Nichelmann |
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Wer in China Kunst macht, kommt an der Zensur nicht vorbei. Ihr Einfluss reicht über die Grenzen hinaus, von kleinen Verlagen bis in die großen Hollywoodstudios. Wir sprechen mit dem Übersetzer Michael Kahn-Ackermann und der Verlegerin Nora Frisch.
Das Ende des Films "Fight Club" von 1999 ist legendär: Helena Bonham Carter und Edward Norton stehen Hand in Hand am Fenster eines Hochhauses und schauen zu, wie Bankentürme einstürzen, gesprengt von Nortons anarchistischer Untergrundorgansiation. Dazu läuft der Song "Where Is My Mind" von den Pixies.
In China ist von diesem Ende nichts zu sehen. Stattdessen gibt es eine Texttafel, mit der der Film einen ganz anderen Ausgang bekommt.

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Druck per Chatnachricht

Der Einfluss Chinas ist aber nicht nur im Kino zu spüren. Die Esslinger Verlegerin Nora Frisch hat ihn selbst erlebt. Vor wenigen Jahren kaufte sie mit ihrem "Drachenhaus Verlag" die Lizenz des Romans "Libellenaugen" von Cao Wenxuan von einem chinesischen Verlag. Eine Mitarbeiterin von dort meldete sich via Chat und übte Druck auf Frisch aus, kurz vor der geplanten Buchveröffentlichung.

Es geht um Einfluss

Die Kommunistische Partei wolle eine positive Erzählung Chinas in der Welt durchsetzen, sagt der Übersetzer und ehemalige Leiter des Goethe-Instituts in China, Michael Kahn-Ackermann. Und dafür nutzt sie ihren wirtschaftlichen Einfluss. Wer den Zensoren nicht folgt, muss mit Konsequenzen rechnen. Was bedeutet Chinas Einfluss für eine globalisierte Kulturwelt?
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