Chinas "Tal der Energie"
Die amerikanische Umweltgruppe Pew lobt Deutschland als eins der führenden Länder bei den erneuerbaren Energien. Aber niemand gibt laut Pew-Studie mehr Geld für eine grüne Energiewende aus als der größte Umweltverschmutzer der Welt, China.
Im vergangenen Jahr waren es demnach 34,6 Milliarden Dollar, fast doppelt so viel wie die USA auf Rang zwei. In der Volksrepublik seien Anlagen zur Produktion von Windkraft, kleinen Wasserkraftwerken und Biomasse von 49,7 Gigawatt installiert worden.
Miao Liansheng spürte als einer der ersten Chinesen, dass Sonnenenergie Zukunft haben würde. Vor zwölf Jahren gründete der Kosmetik-Unternehmer die Firma Yingli Green Energy. In seiner Heimatstadt Baoding, das sich heute stolz Tal der Energie nennt.
Die Zentralregierung hat Baoding neben Shanghai zum Modellprojekt ernannt. Yingli ist die zweitgrößte Solarfirma in China. Fast alle ihre Module gehen in den Export, bis zu 60 Prozent nach Deutschland. Photovoltaik made in China ist rund ein Drittel billiger als die deutsche Konkurrenz. Natürlich werde ich dafür kritisiert, sagt Miao Liansheng:
"Das ist sehr normal. Dumping-Vorwürfe halten mich nicht davon ab, deutsche Produkte zu kaufen. Auch dieses Jahr habe ich wieder Maschinen und Rohstoffe aus Deutschland bestellt. Mein größter Zulieferer ist eine deutsche Firma. Meine Firma ist ein transparentes Unternehmen – auch was Subventionen des Staates angeht. Wir sind ein Privatunternehmen, gelistet an der New Yorker Börse. Unser einziges Geheimnis ist, dass chinesische Firmen mit viel Leidenschaft vorgehen. Ständig bringen wir technische Neuerungen heraus. So reduzieren wir unsere Kosten. So überleben wir."
Im Dezember 2009 nahm die firmeneigene Fabrik für den Rohstoff Polysilicon ihren Probebetrieb auf – Miao Liansheng will auf Dauer nicht abhängig bleiben von Importen. Ein anderes Problem kann die neue Anlage aber nicht aus der Welt schaffen: Dass China als weltgrößter Exporteur von Solartechnik so gut wie keinen Markt im eigenen Land hat.
2008 produzierten die Chinesen laut einer Studie der Universität Trier schon in nur einem Jahr so viel, wie die Zentralregierung in zwölf Jahren ans Stromnetz zu nehmen plant. In der Weltfinanzkrise, so die Studie weiter, hätten 300 chinesische Solarfirmen dichtmachen müssen, weil der Export wegbrach. In Baoding ist man dennoch optimistisch. Ma Xuelu ebnete Yingli vor 12 Jahren als Vertreter der Stadtregierung den Weg. Heute ist er Direktor des chinesischen Verbandes für erneuerbare Energien:
"Die Regierung hat zwei neue Projekte entworfen: Erstens "Goldene Sonne", um die Produktion von Solarpanels zu unterstützen. Und ein anderes, um Solarenergie und den Bausektor zu verbinden. Die Entwicklung verläuft sehr schnell. 2009 betrug die installierte Kapazität 200 Megawatt, doppelt so viel wie im Vorjahr."
Dennoch kritisieren Wirtschaftsmedien, dass staatliche Programme den Produzenten helfen, ohne das Grundproblem zu lösen: Dass viele Photovoltaik-, aber auch Windkraftanlagen erst gar nicht ans staatliche Stromnetz gehen. Auch bei der Windkraft ist die Stadt Baoding ein großer Name: Etwa als Sitz von Huiteng, des größten chinesischen Herstellers von Rotorblättern für Windkraftanlagen. Jiang Rongli und Wu Yankun von der Marketingabteilung erklären:
"Der im Vergleich zu Kohle oder Wasser höhere Preis für Windkraft wird zu 100 Prozent vom Staat finanziert. Früher konnten sich viele Hightech-Firmen um Subventionen bewerben, aber seit 2008 sind die Hürden dafür viel höher. Wir jedoch haben sie genommen und als eine der wenigen Steuernachlässe bekommen. Wir werden auch beim Import von Maschinen und beim Export unserer Produkte begünstigt. Das hilft uns."
Miao Liansheng spürte als einer der ersten Chinesen, dass Sonnenenergie Zukunft haben würde. Vor zwölf Jahren gründete der Kosmetik-Unternehmer die Firma Yingli Green Energy. In seiner Heimatstadt Baoding, das sich heute stolz Tal der Energie nennt.
Die Zentralregierung hat Baoding neben Shanghai zum Modellprojekt ernannt. Yingli ist die zweitgrößte Solarfirma in China. Fast alle ihre Module gehen in den Export, bis zu 60 Prozent nach Deutschland. Photovoltaik made in China ist rund ein Drittel billiger als die deutsche Konkurrenz. Natürlich werde ich dafür kritisiert, sagt Miao Liansheng:
"Das ist sehr normal. Dumping-Vorwürfe halten mich nicht davon ab, deutsche Produkte zu kaufen. Auch dieses Jahr habe ich wieder Maschinen und Rohstoffe aus Deutschland bestellt. Mein größter Zulieferer ist eine deutsche Firma. Meine Firma ist ein transparentes Unternehmen – auch was Subventionen des Staates angeht. Wir sind ein Privatunternehmen, gelistet an der New Yorker Börse. Unser einziges Geheimnis ist, dass chinesische Firmen mit viel Leidenschaft vorgehen. Ständig bringen wir technische Neuerungen heraus. So reduzieren wir unsere Kosten. So überleben wir."
Im Dezember 2009 nahm die firmeneigene Fabrik für den Rohstoff Polysilicon ihren Probebetrieb auf – Miao Liansheng will auf Dauer nicht abhängig bleiben von Importen. Ein anderes Problem kann die neue Anlage aber nicht aus der Welt schaffen: Dass China als weltgrößter Exporteur von Solartechnik so gut wie keinen Markt im eigenen Land hat.
2008 produzierten die Chinesen laut einer Studie der Universität Trier schon in nur einem Jahr so viel, wie die Zentralregierung in zwölf Jahren ans Stromnetz zu nehmen plant. In der Weltfinanzkrise, so die Studie weiter, hätten 300 chinesische Solarfirmen dichtmachen müssen, weil der Export wegbrach. In Baoding ist man dennoch optimistisch. Ma Xuelu ebnete Yingli vor 12 Jahren als Vertreter der Stadtregierung den Weg. Heute ist er Direktor des chinesischen Verbandes für erneuerbare Energien:
"Die Regierung hat zwei neue Projekte entworfen: Erstens "Goldene Sonne", um die Produktion von Solarpanels zu unterstützen. Und ein anderes, um Solarenergie und den Bausektor zu verbinden. Die Entwicklung verläuft sehr schnell. 2009 betrug die installierte Kapazität 200 Megawatt, doppelt so viel wie im Vorjahr."
Dennoch kritisieren Wirtschaftsmedien, dass staatliche Programme den Produzenten helfen, ohne das Grundproblem zu lösen: Dass viele Photovoltaik-, aber auch Windkraftanlagen erst gar nicht ans staatliche Stromnetz gehen. Auch bei der Windkraft ist die Stadt Baoding ein großer Name: Etwa als Sitz von Huiteng, des größten chinesischen Herstellers von Rotorblättern für Windkraftanlagen. Jiang Rongli und Wu Yankun von der Marketingabteilung erklären:
"Der im Vergleich zu Kohle oder Wasser höhere Preis für Windkraft wird zu 100 Prozent vom Staat finanziert. Früher konnten sich viele Hightech-Firmen um Subventionen bewerben, aber seit 2008 sind die Hürden dafür viel höher. Wir jedoch haben sie genommen und als eine der wenigen Steuernachlässe bekommen. Wir werden auch beim Import von Maschinen und beim Export unserer Produkte begünstigt. Das hilft uns."