2000 Lieder und deutsche Nachkriegsgeschichte. Christian Bruhn zum 80. Geburtstag - ab 16.40 Uhr in der Tonart bei Deutschlandradio Kultur.
Der Schlager-Kunsthandwerker
Seine Lieder machten Mireille Matthieu und Roberto Blanco hierzulande berühmt. Christian Bruhn erfand auch TV-Erkennungsmelodien, die heute Teil der kollektiven Erinnerung sind. Vor 80 Jahren wurde der Komponist geboren.
"Der ebenso erfolgreiche wie nachdenkliche Schlagerkomponist Christian Bruhn" – so nannte ihn mal Robert Gernhardt - wollte auf der Straße gepfiffen werden: Gassenhauer schreiben, wie sie Paul Lincke ebenso verfasste wie Irving Berlin.
Die Lieder von Christian Bruhns machten Roberto Blanco, Dorthe und Mireille Matthieu in Deutschland berühmt, Fernsehserien wie "Wickie und die starken Männer" und "Heidi" bedachte er mit Erkennungsmelodien, die sich in die kollektive Erinnerung eingebrannt haben.
Denn als ehemaliger Jazzer weiß Christian Bruhn, dass ansteckende Musik swingen sollte – auch Schlager: und bisweilen durch prägnante Riffs und Arrangements ein bisschen funkeln.
Bruhn beschreibt seine Arbeit als Kunsthandwerk. Das beherrscht er wie nur wenige andere. Er hat keine Scheu davor, seine Schlager als Gebrauchsmusik zu verstehen, die möglichst viele Menschen unterhält. Dieser Schlager darf nicht allzu anstrengend sein und zeichnet sich durch Melodien aus, die am besten mit Widerhaken im Ohr hängen bleiben – als Ohrwurm.
Heute wird der Münchner 80 Jahre alt, und Laf Überland zieht den Hut vor dem Können von Christian Bruhn.