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"Bachelor Professional? Das ist albern"
03:06 Minuten
Der Bundesrat hat neue Abschlusstitel für Ausbildungsberufe beschlossen: Bachelor Professional und Master Professional. "Merkur"-Herausgeber Christian Demand kann dem so gar nichts abgewinnen. Er spricht von einer "Phantomdiskussion".
Ein Meister kann sich künftig Bachelor Professional, ein Betriebswirt Master Professional nennen: Das hat der Bundesrat im Zuge der Reform der beruflichen Bildung entschieden. Die Initiative dazu hatte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) ergriffen, um die Ausbildunsgberufe attraktiver zu machen. Doch geht das Konzept auf? "Ich lach mich tot, das ist so albern. Als ob jemand bei der Berufswahl darauf achten würde!", sagt Christian Demand, Herausgeber der Kulturzeitschrift "Merkur".
Entscheidend für eine Berufswahl seien viele andere Kriterien, wie etwa das künftige Verdienst, die Arbeitsbedingungen und die Aussichten auf langfristige Beschäftigung: "Das Allerallerletzte ist, ob das einen englischen oder deutschen Ausdruck hat. Ich halte es für eine vollständige Phantomdiskussion."
Gleichwertigkeit von Studium und Beruf
Zum erklärten Ziel der Bildungsministerin, Studium und Ausbildung gleichwertig zu gestalten, meint der Publizist: "Die Gleichwertigkeit des Ganzen ist ohnehin unumstritten. Was heißt gleichwertig?" So könne etwa ein Meister auch studieren. Das einzige Argument, das nach seiner Ansicht plausibel klinge, sei die "internationale Verrechenbarkeit von Abschlüssen". Er sei für jede Möglichkeit nichtstudierende Berufe aufzuwerten, sagt Demand. Doch das nur über das "Labeling" zu erreichen, halte er für "die schwächste aller Möglichkeiten".
(bth)