Christliche Flüchtlinge aus Afrika verändern Israel
In den letzten Jahren hat die Zahl der afrikanischen Flüchtlinge in Israel zugenommen. Allein 2011 gelang mehr als 16.800 Afrikanern die Flucht über die ägyptisch-israelische Grenze. Die meisten von ihnen sind Christen. Sie sorgen für eine Veränderung der Religionslandschaft des Landes.
Die Kneipe für Flüchtlinge im Süden von Tel Aviv ist kalt und ungemütlich: Das Wellblechdach reicht nur über ein paar Tische, der Rest steht unter freiem Himmel. Es gibt kein Licht, keine Heizung, und wenn es regnet, werden die Kneipenbesucher eben nass. Bei äthiopischem Bier oder Tee sitzen ein paar schwarze Männer an den Tischen. Es dämmert. Vom Himmel fallen Regentropfen. Die Männer sind in der Dunkelheit kaum noch erkennbar. Einer von ihnen ist Haile Mangestab. Er ist 31 Jahre alt. Vor einem Jahr floh er über die Sinai-Halbinsel nach Israel. Haile stammt aus Eritrea. Zuerst floh er nach Libyen, wollte von dort nach Europa. Aber dieser Versuch scheiterte:
"Ich war in Libyen. Dann ging es von Libyen nach Ägypten, von Ägypten auf den Sinai, vom Sinai nach Israel. Unter schwierigen Umständen. Das Leben war sehr unsicher."
Haile hat noch einen Freud mitgebracht: Gere Tsadik. Auch er ist vor dreieinhalb Jahren von Eritrea aus nach Israel geflohen. Gere gehört zu einer Pfingstkirche. Deshalb wurde er in Eritrea verfolgt und ins Gefängnis gesteckt. Ihm gelang die Flucht aus dem Gefängnis und aus seiner Heimat. Haile und Gere verdienen beide als Tellerwäscher in Tel Aviv ihr Geld. Offiziell dürfen sie nicht arbeiten. Aber praktisch tun das alle 25.000 illegalen Flüchtlinge aus Afrika.
Gere Tsadik, 52 Jahre alt, hat noch einen Nebenberuf. Er leitet eine eritreische Pfingstgemeinde in Tel Aviv mit 100 Mitgliedern. Gere ist ihr Pastor:
"Ich habe keine Papiere, keine Qualifikation als Pastor oder als irgend etwas. Ich lebe nur von der Gnade Gottes. Ich habe das alles nicht."
Gere Tsadiks kleine eritreische Pfingstgemeinde feiert immer samstags im Tel Aviver Süden Gottesdienst. Wie alle afrikanischen Einwanderergemeinden fingen sie in Wohnungen damit an, Gottesdienste zu feiern. Dann mieteten mehrere Gemeinden zusammen ein gewöhnliches Wohnhaus, in das ein paar hundert Menschen passen. Samstags, wenn in Israel die Arbeit ruht, treffen sich hier orthodoxe, evangelische und Pfingstgemeinden nacheinander zum Gottesdienst. Sie versammeln sich nicht nur getrennt nach Konfessionen, sondern auch nach Nationalitäten und Sprachen. Sie kommen aus Äthiopien, Eritrea, Sudan, Nigeria, Ghana und von der Elfenbeinküste.
Pastor Gere Tsadik sieht sich in Israel als Nachfolger Jesu. Sein Freund Haile spricht besser Englisch und erklärt, wie sein Freund Gere das meint:
"Wer an das himmlische Königreich glaubt, an das Königreich Gottes, muss viel leiden. Das ist es, was Gere meint. Jeder hat viel zu leiden, wenn er in das Reich Gottes kommen will. Egal, welche Visa wir haben, egal, welche Bildungsmöglichkeiten und dass wir keine Krankenversicherung haben. Trotz alledem ist das ein gesegnetes Land. Israel war nicht gut zu Jesus, und so ist es auch zu ihm nicht gut. Er muss leiden wie Jesus."
"Ich war in Libyen. Dann ging es von Libyen nach Ägypten, von Ägypten auf den Sinai, vom Sinai nach Israel. Unter schwierigen Umständen. Das Leben war sehr unsicher."
Haile hat noch einen Freud mitgebracht: Gere Tsadik. Auch er ist vor dreieinhalb Jahren von Eritrea aus nach Israel geflohen. Gere gehört zu einer Pfingstkirche. Deshalb wurde er in Eritrea verfolgt und ins Gefängnis gesteckt. Ihm gelang die Flucht aus dem Gefängnis und aus seiner Heimat. Haile und Gere verdienen beide als Tellerwäscher in Tel Aviv ihr Geld. Offiziell dürfen sie nicht arbeiten. Aber praktisch tun das alle 25.000 illegalen Flüchtlinge aus Afrika.
Gere Tsadik, 52 Jahre alt, hat noch einen Nebenberuf. Er leitet eine eritreische Pfingstgemeinde in Tel Aviv mit 100 Mitgliedern. Gere ist ihr Pastor:
"Ich habe keine Papiere, keine Qualifikation als Pastor oder als irgend etwas. Ich lebe nur von der Gnade Gottes. Ich habe das alles nicht."
Gere Tsadiks kleine eritreische Pfingstgemeinde feiert immer samstags im Tel Aviver Süden Gottesdienst. Wie alle afrikanischen Einwanderergemeinden fingen sie in Wohnungen damit an, Gottesdienste zu feiern. Dann mieteten mehrere Gemeinden zusammen ein gewöhnliches Wohnhaus, in das ein paar hundert Menschen passen. Samstags, wenn in Israel die Arbeit ruht, treffen sich hier orthodoxe, evangelische und Pfingstgemeinden nacheinander zum Gottesdienst. Sie versammeln sich nicht nur getrennt nach Konfessionen, sondern auch nach Nationalitäten und Sprachen. Sie kommen aus Äthiopien, Eritrea, Sudan, Nigeria, Ghana und von der Elfenbeinküste.
Pastor Gere Tsadik sieht sich in Israel als Nachfolger Jesu. Sein Freund Haile spricht besser Englisch und erklärt, wie sein Freund Gere das meint:
"Wer an das himmlische Königreich glaubt, an das Königreich Gottes, muss viel leiden. Das ist es, was Gere meint. Jeder hat viel zu leiden, wenn er in das Reich Gottes kommen will. Egal, welche Visa wir haben, egal, welche Bildungsmöglichkeiten und dass wir keine Krankenversicherung haben. Trotz alledem ist das ein gesegnetes Land. Israel war nicht gut zu Jesus, und so ist es auch zu ihm nicht gut. Er muss leiden wie Jesus."