Der Klimawandel in Computerspielen
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Entfesselte Naturgewalten werden nun auch in der Welt der Strategiespiele zum Thema. Wie "Civilization 6"und "Eco" den Klimawandel und seine Gefahren thematisieren, erläutert Sebastian Möhring von der Uni Potsdam.
Die Strategiespielreihe "Civilization" führt Naturkatastrophen mit dem Addon "Gathering Storm" zum ersten Mal im großen Stil in eine Spielewelt ein: Stürme, Vulkanausbrüche, Dürre - auf all das muss der Spieler eine Antwort suchen, will er, dass die eigene Civilization nicht untergeht.
Lange habe das Klima in der Spielewelt kaum eine Rolle gespielt, "weil das einfach viel zu viel Rechenkraft verbraucht hat", sagt Sebastian Möring, Koordinator des Zentrums für Computerspielforschung der Uni Potsdam. Im virtuellen Bereich habe es Wetterphänomene nur bei Flugsimulatoren gegeben.
Wetterphänome erstmals in Blockbuster-Game
Dass Wetter- und Klimaphänomene nun in einem Blockbuster-Game auftauchen, sei aber nicht überraschend - weil natürlich auch die Computerspiele-Industrie am öffentlichen Diskurs teilnehme und merke, "was Thema ist", betonte der Wissenschaftler.
Der öffentliche Diskurs übers Klima mit seinen verschiedenen Akteuren werde in "Civilization" gut abgebildet, meint Möring. Interessanter sei dennoch das Spiel "Eco". Hier werde die Welt von einem Meteoriten bedroht.
Um das Unheil aus dem Weltraum abzuwenden, laufe der Spieler dann aber Gefahr, die Welt so zu industrialisieren, dass diese schon vorher zerstört wird. "Das ist etwas, was ich sehr spannend finde, weil es einen Zwiespalt zwischen technologischer Entwicklung und dem menschlichen Handeln aufzeigt und das nachvollziehbarer macht", sagt Möring.
(huc)