Claudia Roth: Bayreuther Festspielen sollen nicht nur Wagner spielen

    Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien, gibt ein Interview in ihrem Büro im Kanzleramt.
    Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien © picture alliance / dpa / Hannes Albert
    Eigentlich wurden die Bayreuther Festspiele 1876 ins Leben gerufen, damit das Werk Richard Wagners einen Aufführungsort bekommt. Der Komponist wollte sein Opern ohne Kompromisse an den Theaterbetrieb als Gesamtkunstwerk auf die Bühen bringen und gründete die Festspiele auschließlich dafür. Mit dieser Tradition will Kulturstaatsministerin Claudia Roth nun brechen. Sie sagte der Mediengruppe Bayern, dass bei den Festspielen auch andere Komponisten gespielt werden sollten. Konkret schwebe ihr etwa Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ vor, eine Oper, die aus der Wagner-Tradition komme. Damit solle ein jüngeres Publikum angesprochen und die Festspiele "vielfältiger, bunter und jünger" werden, so die Grünen-Politikerin. Das Festival laufe nicht mehr von alleine, inzwischen müsse man auch nicht mehr mehrere Jahre auf Karten warten, sagte Roth weiter. Ohne Reformen könne der Spielplan aber nicht geändert werden. Dass das Festspielhaus nur für Wagner-Opern genutzt werden darf, ist vorgegeben. Die Bayreuther Festspiele finden in diesem Jahr vom 24. Juli bis 27. August statt.