CO2-Reduktion bei Pkw

Der harte Kampf um Prozente

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Was hinten rauskommt ist derzeit meist mehr als gesetzlich erlaubt © imago stock&people
Olaf Lies im Gespräch mit Anke Schaefer und Annett Gröschner |
Das neue Ziel der EU, den CO2-Ausstoß von Neuwagen zwischen 2021 und 2030 um 30 Prozent zu senken, kommt bei Umweltschützern nicht gut an. Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies spricht hingegen von einem "klugen Kompromiss".
Die EU will die Emissionen von CO2 bei Neuwagen zwischen 2021 und 2030 um 30 Prozent senken - dieses Ziel hat der Staatenbund jetzt ausgegeben. Die Autoindustrie findet den Vorschlag "sehr aggressiv". Umweltschützer hingegen hätten gern eine Verpflichtung auf 60 Prozent.

"Schon der Grenzwert für 2021 ist hart"

Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies bewegt sich genau in der Mitte von beiden Positionen. Der EU-Plan sei ein "kluger Kompromiss", sagte er im Deutschlandfunk Kultur - "gerade mit Blick darauf, dass wir uns auf einem internationalen und nicht nur europäischem Markt bewegen".
Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD)
Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD)© dpa/Holger Hollemann
Zu dem Vorwurf von Umweltpolitikern, die Autolobby habe ganze Arbeit in Brüssel geleistet und die Ziele verwässert, sagte Lies: "Ich glaube, es ist eher einer realistischen Betrachtung geschuldet." Schon der Grenzwert für 2021, 95 Gramm CO2 pro Kilometer, sei "hart". Davon müsse man dann noch mal 30 Prozent nach unten gehen.

Der Kunde soll entscheiden

Von einer Quote für Elektroautos hält Lies dennoch nichts. "Der Kunde wird sich entscheiden, wir müssen ihm attrative Angebote machen. Und die klare Botschaft ist, es wird ohne Elektromobilität gar nicht gehen." Die Industrie komme gar nicht daran vorbei, neue, CO2-freie Mobilitätsformen auf den Weg zu bringen, so Lies.
Zum Diesel-Skandal bei Volkswagen sagte Lies: "Das darf nicht passieren." Grenzwerte müssten eingehalten werden: "Da gibt es überhaupt keine Frage." Es müsse aber Rahmenbedingungen für beides geben: Reduktion der CO2-Emissionen einerseits, Sicherstellung des Automobilbaus in Deutschland andererseits. Lies befindet sich derzeit mit seinen Bund- und Länderkollegen auf der Herbsttagung der Verkehrsminister in der VW-Heimat Wolfsburg. Das ist laut Lies auch ein "klares Bekenntnis zum Automobilproduktionsstandort Deutschland". (ahe)
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