Comic "Ahmadjan und der Wiedehopf"

Auf Friedenssuche in Afghanistan

16:31 Minuten
Eine Seite aus "Ahmadjan und der Wiedehopf", ein Comic von Maren und Ahmadjan Amini.
"Ahmadjan und der Wiedehopf" - ein Comic-Projekt, das von von der Geschichte "Die Konferenz der Vögel" inspiriert ist. © Maren & Ahmadjan Amini
Maren und Ahmadjan Amini im Gespräch mit Gesa Ufer |
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Der Künstler Ahmadjan Amini hat in seiner Jugend noch ein friedvolles Afghanistan mit „Hippies“ erlebt. Auch davon erzählt der Comic „Ahmadjan und der Wiedehopf“, für den er und seine Tochter Maren den Berthold Leibinger Comicbuchpreis erhalten.
Der Berthold Leibinger Comicbuchpreis 2023 geht an die Hamburger Comic-Künstlerin Maren Amini und ihren Vater, den afghanischen Künstler Ahmadjan Amini, für das Comic-Projekt „Ahmadjan und der Wiedehopf“. Darin erzählt sie die Lebensgeschichte Ahmadjans. Zugleich wird in dem Comic auch die zerrissene Geschichte des modernen Afghanistans behandelt.
Die Geschichte beginnt in den 50er-Jahren im afghanischen Pandschir-Tal. Dort, wo der kleine Ahmadjan in Armut und soziale Kälte hineingeboren wird, bis er einen Reiher trifft. Dieser Reiher war in Wirklichkeit der Onkel ihres Vaters, sagt Maren Amini. Er bezahlte damals ein Festessen zu Ehren seines Neffen, der als bester Schüler der Provinz zu einer Eignungsprüfung zugelassen worden war.

Unvorstellbar – Hippies in Kabul

In Kabul trifft der junge Ahmadjan auf Papageien, die ihn faszinieren. In der realen Welt waren das Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre allerdings abenteuerlustige Menschen, die vorrangig aus den USA auf dem sogenannten Hippie-Trail nach Kabul unterwegs waren. Eine Zeit, die man sich heute nach Jahrzehnten von Krieg und Unterdrückung durch die Taliban nicht mehr vorstellen kann.
Eine Seite aus "Ahmadjan und der Wiedehopf", ein Comic von Maren und Ahmadjan Amini.
Ein Familienprojekt: der Comic "Ahmadjan und der Wiedehopf".© Maren & Ahmadjan Amini
So hätten „diese Hippies“ in Armenvierteln gelebt und den Kontakt zu und den Austausch mit normalen Menschen gesucht, erzählt Ahmadjan Amini. „Da war ich natürlich auch sehr neugierig. In dieser Zeit habe ich auch sehr liebe Menschen kennengelernt. Die waren respektvoll mit dem armen Volk, auch mit der Kultur und der Vielfalt.“

„Die Konferenz der Vögel“ als Vorlage

Der Comic selbst „Ahmadjan und der Wiedehopf“ beruht auf der Geschichte „Die Konferenz der Vögel“ von dem persischen Dichter Fariduddin Attar, der sie sehr inspiriere, sagt Maren Amini.
„Das ist die Geschichte von den Vögeln, deren Welt in Unruhe ist und die sich versammeln, um Frieden zu finden. Und der Wiedehopf, der diese Versammlung angeregt hat, spricht von dem Simorgh, dem Meistervogel, der ganz weit weg hinter dem unendlichen Nichts wohnt. Und wenn man es schafft, den zu finden, wird er Frieden bringen, und er wird der König aller Vögel werden. Und alle Vögel machen sich auf die lange, beschwerliche Reise, um letztendlich rauszufinden - als sie den Simorgh treffen - dass der Simorgh sie selber sind.“

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