Comic-Blog vom Jakobsweg

So weit die Schuhe von Bad Bevensen tragen

05:32 Minuten
Junge Frau, Pilgerin auf dem Jakobsweg (Camino de Santiago), Galizien, Spanien, Europa | Verwendung weltweit, Keine Weitergabe an Wiederverkäufer.
Im September will Felice Meer ihr Ziel, Santiago de Compostela im spanischen Galizien, erreicht haben. © image BROKER / Nano Calvo / VWPics
Felice Meer im Gespräch mit Gabi Wuttke |
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Für viele Pilgerreisende ist der Jakobsweg schon auf einem Teilabschnitt ein großes Abenteuer. Was erlebt man wohl, wenn man fast 2400 Kilometer wandert? Die Comicautorin Felice Meer hält ihre Erlebnisse in einem gezeichneten Pilger-Blog fest.
Knapp 2400 Kilometer lang ist der Weg von Bad Bevensen ins spanische Santiago de Compostela. Die meisten Pilger wandern nur wenige hundert Kilometer auf dem Jakobsweg - die Comicautorin Felice Meer dagegen will es richtig wissen und wandert, was die Schuhe hergeben, 30 Kilometer am Tag. Und es gefällt ihr sehr.

Pilgerweg mit kleinem Drachen

Die Pilgerreise nutzt sie auch kreativ. Täglich schreibt sie dazu Einträge in Comicform in ihrem Pilger-Blog. Immer im Comic dabei: Menno, der kleine blaue Drache, der gerne auf der Schulter von Meers Comic-Alter-Ego sitzend mitreist.
Derzeit ist die Zeichnerin noch in Frankreich unterwegs, im September will sie ihr Ziel in Nordspanien erreicht haben. "Ich laufe total gerne und ich zeichne total gerne. Und in dieser Kombination erfülle ich mir einfach einen Traum", sagt die Norddeutsche.
Bislang sei sie weitgehend alleine gewandert, in Frankreich seien eher wenige Pilger unterwegs. Demzufolge gebe es, im Gegensatz zu Spanien, auch nur sehr wenige Pilgerherbergen. "Aber ich schlafe ohnehin meistens unter freiem Himmel", sagt Meer. Das genieße sie sehr. Coronakompatibel ist das natürlich auch.
Beim Wandern könne sie zudem ihre Gedanken schweifen lassen, sie habe auch viel über ihr Verhältnis zur Religion und zum christlichen Glauben nachgedacht.

Im Austausch mit den Fans ihrer Comics

Den Kontakt und Austausch mit den Fans ihrer Comics hält Felice Meer über ihren Blog und ihre Social-Media-Kanäle. Es freue sie sehr, dass es offenbar etliche Leute gebe, die jeden Tag auf ihre neuen Einträge warteten.
"Ich weiß, dass mir eine junge Frau folgt, die ein sehr krankes Kind zu Hause hat", erzählt sie. "Sie ist deshalb seit Anfang März in selbstgewählter Quarantäne. Die hat mir mal geschrieben, ich wäre ihr Blick in die Welt. Wow - da bekomme ich Gänsehaut!"
(mkn)
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