Cornelia Crombholz über "Kruso"

Zwischen Robinsonade, Abenteuer und Poesie

Cornelia Crombholz, Schauspieldirektorin des Theaters Magdeburg, während einer Pressekonferenz am 5. Mai 2015 in Magdeburg.
Cornelia Crombholz, Schauspieldirektorin des Theaters Magdeburg, während einer Pressekonferenz am 5. Mai 2015 in Magdeburg. © picture alliance / dpa / Andreas Lander
Cornelia Crombholz im Gespräch mit André Mumot |
In Magdeburg inszeniert Cornelia Crombholz die Bühnenfassung des preisgekrönten Romans "Kruso". Im Gespräch verrät die Schauspieldirektorin, was sie an dem Buch gereizt hat.
Es ist ein Buch, das die Kritiker als literarisches Großereignis gefeiert haben: Der Roman "Kruso", den der Lyriker Lutz Seiler im letzten Jahr veröffentlicht hat – und für den er umgehend mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.
Bei so viel Erfolg kann das Theater selten widerstehen, und auch in diesem Fall greift es zu. In Magdeburg inszeniert die dortige Schauspieldirektorin Cornelia Crombholz gerade die Bühnenfassung. Es geht um den jungen Ben, der 1989 plant, aus der DDR zu fliehen und sich dafür nach Hiddensee aufmacht. Dort aber trifft er auf den Querdenker Kruso, der ihm völlig neue Freiheitsgedanken in den Kopf setzt.
Gesellschaftsverändernde Wirkung?
Im Gespräch mit André Mumot erzählt Cornelia Crombholz, warum sie das Buch so bemerkenswert findet: "Weil im Kern dieses Buches eigentlich eine Gesellschaftsutopie gelebt wird von diesen Abtrünnigen ... und das flirrt sehr zwischen Robinsonade, Abenteuerroman und einem poetischen Werk, und das ist so eine Mischung, die finde ich ungewöhnlich – und das hat mich sofort gereizt."
Außerdem spricht die Regisseurin über die Tatsache, dass immer weniger Menschen im Osten dem Theater noch eine gesellschaftsverändernde Wirkung zutrauen – anders als zu DDR-Zeiten: "Die Relevanz, die Kunst und Kultur, vor allem auch Theater, im Osten hatte natürlich viel damit zu tun, dass die Leute nicht ständig damit beschäftigt waren: Wie kriegen sie tagtäglich ihr Geld für ihr Leben zusammen."
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