Corona als Stresstest: Wie erleben Sie Ihren Alltag?
Darüber spricht Vladimir Balzer am Sonnabend von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr mit der Psychologin Gabriele Birnstein. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254 sowie per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de" target="_blank" href="https://www.deutschlandfunkkultur.de/im-gespraech.969.de.html">gespraech@deutschlandfunkkultur.de.
Wie erleben Sie Ihren Alltag?
91:31 Minuten
Das Coronavirus ändert alles: Kinder müssen zu Hause betreut werden, Eltern arbeiten im Homeoffice, sind in Kurzarbeit oder im Zwangsurlaub. Dazu die Kontaktsperre – eine Herausforderung für uns alle. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Seit knapp einer Woche gilt die Kontaktsperre. Wir alle wissen nicht, wie lange Kitas und Schulen geschlossen bleiben, Firmen ihre Produktion drosseln – oder wir im Homeoffice bleiben müssen. Eine ungewohnte Situation, mit der wir klarkommen müssen.
"Wir brauchen Auszeiten"
"Ich rate dringend davon ab, sich den ganzen Tag von der Krise berieseln zu lassen", sagt die Diplompsychologin Gabriele Birnstein.
"Angst zu haben, ist vollkommen normal. Die große Herausforderung in Zeiten von Corona ist es, Ruhe zu bewahren und möglichst Positives aus der Situation zu ziehen. Wir brauchen Auszeiten."
"Angst zu haben, ist vollkommen normal. Die große Herausforderung in Zeiten von Corona ist es, Ruhe zu bewahren und möglichst Positives aus der Situation zu ziehen. Wir brauchen Auszeiten."
Existenzielle Fragen
Die Coronakrise stelle jeden vor neue Herausforderungen: Singles ebenso wie Paare oder Familien. Ganz wichtig sei dabei die Frage:
"Wer ist finanziell und existenziell bedroht – und wer nicht? Wenn ich nicht so betroffen bin, kann ich locker ein halbes Jahr aushalten. Anders sieht es aus, wenn ich mich fragen muss: Kann ich meine Miete noch zahlen? Diejenigen, die existenziell bedroht ist, haben andere Bedürfnisse."
Wichtig auch: Im Gespräch zu bleiben – ob in der Beziehung oder mit Freunden, Sorgen auszutauschen. "Was für alle gilt: Dem Tag eine Struktur zu geben, ist noch wichtiger als sonst. Die Verführung ist doch: Oh hurra, Schulferien! Bis man merkt: Das hier ist eine vollkommen andere Sache."
"Wer ist finanziell und existenziell bedroht – und wer nicht? Wenn ich nicht so betroffen bin, kann ich locker ein halbes Jahr aushalten. Anders sieht es aus, wenn ich mich fragen muss: Kann ich meine Miete noch zahlen? Diejenigen, die existenziell bedroht ist, haben andere Bedürfnisse."
Wichtig auch: Im Gespräch zu bleiben – ob in der Beziehung oder mit Freunden, Sorgen auszutauschen. "Was für alle gilt: Dem Tag eine Struktur zu geben, ist noch wichtiger als sonst. Die Verführung ist doch: Oh hurra, Schulferien! Bis man merkt: Das hier ist eine vollkommen andere Sache."
Ihr Tipp für Familien
"Wir tun so, als wären wir ein kleines Dorf; und da gibt es Regeln: Es gibt Zeiten der Aktivität, der Schule. Aber man muss auch sagen: Hier ist Ruhe. Man muss eine Balance hinkriegen über den Tag."
Ihr Rat, den sie auch in ihren Coachings weitergibt: "Drei Dinge sind wichtig: Achtsamkeit für uns selbst. Aufmerksamkeit für andere und die Bereitschaft, zu helfen. Und eine gesunde Ablenkung von der Krise, damit wir nicht in eine Panikspirale geraten." (sus)
Ihr Rat, den sie auch in ihren Coachings weitergibt: "Drei Dinge sind wichtig: Achtsamkeit für uns selbst. Aufmerksamkeit für andere und die Bereitschaft, zu helfen. Und eine gesunde Ablenkung von der Krise, damit wir nicht in eine Panikspirale geraten." (sus)