Neue Coronabeschlüsse

"Ich begrüße erst mal, was entschieden wurde"

08:33 Minuten
Ein Mann mit Pulli und Jacket schaut mit leicht geneitem Kopf in die Kamera. Dieser Mann ist Thomas Ostermeier.
Der Regisseur Thomas Ostermeier, künstlerischer Leiter der Schaubühne Berlin. © picture alliance / Horst Galuschka
Thomas Ostermeier im Gespräch mit Gabi Wuttke |
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Kein Lockdown für die Kultur: Regisseur und Schaubühnen-Intendant Thomas Ostermeier ist erleichtert, fürchtet aber noch ein dickes Ende. Bei der Politik sieht er Versäumnisse, die für "Wut und Groll" bei Kulturschaffenden sorgen.
Die Theater müssen nicht komplett schließen. Geimpfte und Genesene können weiter kommen, auch wenn die Häuser teils nicht ganz ausgelastet werden können.
Er sei positiv überrascht und begrüße erst mal, was entschieden wurde, sagt Thomas Ostermeier, künstlerischer Leiter der Berliner Schaubühne.
Befürchtet hatte er, dass die Theater schließen und die Produktionen auf Halde gelegt hätten werden müssen: "Und vielleicht sogar auch wieder Publikum zu verlieren", so Ostermeier.

Zu späte Beschlüsse

Allerdings kommen die Beschlüsse zu spät, sagt Ostermeier: "Aber das gilt ja nicht nur für die Kultur". Da sehe er Versäumnisse in der Politik.
Bei vielen Theaterleuten, aber auch in der Clubszene oder der Gastronomie entstehen jetzt Wut und Groll, sagt Ostermeier: "Und das Gefühl, dass man für etwas bezahlen muss, was anders hätte seien können."

Schon viele verloren

Für die Kultur müssen wieder staatliche Hilfen bereitgestellt werden, sagt Ostermeier. Besonders Off-Theater seien stark betroffen: "Ich glaube, wir haben da schon viele verloren. Produktionen, die sich über diese erste Phase der Pandemie nicht haben retten können."
Eine kreative Explosion erwartet Ostermeier nach dem Ende der Pandemie nicht. Er glaubt nicht, dass sich viele Stücke oder Bücher mit Corona auseinandersetzen werden.
"Shakespeare hat mehrere Monate Pest erlebt. Und er hat die Pest in seinen Stücken kein einziges Mal erwähnt", sagt Ostermeier.

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