Corona-Maßnahmen in Sachsen
Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, kündigt während der Sitzung des Sächsischen Landtages zur Corona-Pandemie schärfere Maßnahmen an. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Ohne Impfung kein Friseurbesuch
07:42 Minuten
Der Sächsische Landtag hat nach einer Debatte weitere Einschränkungen für Ungeimpfte beschlossen. Auch über regionale Lockdowns für alle Bürger wurde diskutiert, berichtet unser Landeskorrespondent.
Die Corona-Maßnahmen in Sachsen werden verschärft. Ungeimpfte dürfen nicht mehr zum Friseur oder ins Fitnessstudio, was bislang noch mit einem negativen Test möglich war.
Auch über weitere Einschränkungen wurde im Landtag beraten. So könnte es Kontaktbeschränkungen für alle bis hin zu regionalen Lockdowns geben, um die Zahl der Neuinfektionen zu senken: Die 7-Tage-Inzidenz in Sachsen liegt momentan bei 761. Das Bundesland ist Schlusslicht beim Impfen.
AfD in "Fundamentalopposition"
Die demokratischen Parteien im Landtag seien sich einig, dass etwas geschehen müsse, sagt Landeskorrespondent Alexander Moritz. Nur die AfD sei in "Fundamentalopposition". Jörg Urban, Landesvorsitzender der AfD im Sächsischen Landtag, forderte, dass die Landesregierung statt Booster-Impfungen lieber gesundes Essen und mehr Sport propagieren solle. Der sächsische CDU-Generalsekretär Alexander Dirks sagte, er frage sich, "wie oft jemand mit einem Klappspaten gekämmt worden sein muss, um daran zu glauben".
Die Mehrheit der Menschen, betont Moritz, sei auch in Sachsen geimpft. Doch es gebe große Anteile der Bevölkerung, die das Virus nicht ernst nehmen. Das führe zur Überlastung der Krankenhäuser.
Eine öffentliche Expertenrunde bei der Sächsischen Staatsregierung habe deutlich gemacht, dass im Gesundheitssystem eine Überlastungsstufe überschritten sei und es eigentlich einen zweiwöchigen Lockdown für alle bräuchte, um die Lage wieder in den Griff zu bekommen.